Er steht einfach nicht auf dich! Deutschland, Niederlande, USA 2008 – 129min.

Filmkritik

Männer rufen nie an, Frauen wollen immer heiraten

Filmkritik: Cindy Hertach

Mein Gott, warum bloss ruft er mich nicht an? Wieso will sie nicht mehr mit mir ins Bett? Wann wird er mich endlich heiraten? Weshalb schläft er mit einer anderen? Diese und andere Fragen beschäftigen die etwas phrasenhafte Verfilmung eines erfolgreichen amerikanischen Beziehungs-Ratgebers.

Im Bestseller "He's Just Not That Into You" nehmen sich die "Sex and the City"-Autoren Greg Behrendt und Liz Tuccillo den Dauerbrenner-Fragen in Sachen Frauen, Männer und Beziehungskisten an. Für jede erdenkliche Phase der heterosexuellen Partnerschaft findet sich eine exemplarische (Anti-)Liebesgeschichte, welche sich während 129 Minuten in einen lockeren Reigen turbulenter Beziehungskisten fügt.

Gigi (Ginnifer Goodwin) verknallt sich bei jedem ersten Date, um danach verzweifelt und vergeblich auf den Anruf des potentiellen Mr. Right zu warten. Beth (Jennifer Aniston) hingegen ist bereits seit sieben Jahren glücklich mit Neil (Ben Affleck) liiert. Weshalb da nicht heiraten fragt sie sich, während er die Ehe grundsätzlich ablehnt. Schon länger im Hafen der Ehe dümpeln dagegen Janine (Jennifer Connelly) und Conor (Kevin Connolly). Zum neu gebauten Haus sollen bald auch Kinder hinzukommen. Blöd nur, dass Conor die sexy Zufallsbekanntschaft Anna (Scarlett Johansson) nicht aus dem Kopf kriegt.

Ken Kwapis (Produzent und Regisseur von "Malcolm in the Middle") verfilmt routiniert und mit entsprechend knapp dosiertem Herzblut Beziehungslust- und Frust einer Schar urbaner 20- bis 40-jähriger Menschen, deren Versuch, das andere Geschlecht zu verstehen, nicht immer zum Scheitern verurteilt ist, in allen Fällen aber reichlich Nerven kostet. Schade, dass die von den Figuren mühsam erarbeiteten Erkenntnisse zur Natur des Mannes bzw. der Frau lediglich populäre Binsenweisheiten erster Güte sind, die man spätestens im Alter der Adoleszenz als Klischee verlacht haben sollte.

Auch schade, dass das Aufgebot an Stars angesichts der tendenziell eindimensional konstruierten Figuren einer immensen Talent-Verschwendung gleichkommt: Scarlett Johannson gibt einmal mehr die dralle Sex-Bombe und Drew Barrymore die lustig-hektische Pute, während Jennifer Connelly sich sichtlich unterfordert in der Rolle als konservative Ehefrau abmüht. Jennifer Aniston und Ben Affleck, welche beide immer wieder Talent bewiesen haben - vorausgesetzt man lässt sie - sind so blass, dass sie nicht mal das ihnen zugeteilte Klischee eines glücklichen Paares überzeugend bringen.

A propos Klischee: Laut humorvollem Ratgeber-Kommentar im Film haben es Schwule sowieso am einfachsten, jemanden zu finden. Die prompte Beantwortung der Frage nach Sex genüge vollauf. Lustig, nicht wahr?

07.02.2012

3

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Kommentare

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Alina

vor 11 Jahren

Süsser Chick-Flick mit grossem Star Aufgebot


dom123

vor 15 Jahren

Im zweiten Teil eingeschlafen. =)
So ungefähr der schlechteste Film, den ich je gesehen habe.
Für Frauen ok, aber auch nicht berrauschend. Für Männer die reine Schlaftablette.


sammakko

vor 15 Jahren

Ein richtig guter Feelgood Movie. Toll, wie die verschiedenen Geschichten miteinander verbunden sind und auch sehr witzig. Ein guter Tipp für einen lustigen Abend - sogar auch mit Wahrheitsgehalt zum Nachdenken.


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