Kleine Verbrechen Zypern, Deutschland, Griechenland 2008 – 85min.
Filmkritik
Liebe kommt vor dem Fall
Leichte griechische Sommerkomödie mit Slapstick-Touch: Auf einem abgeschiedenen Eiland kommt ein Sonderling ums Leben. Ein verliebter Dorfpolizist wittert seine Chance. Und die Schönste der Insel sorgt für Turbulenzen.
Mit seinem Moped jagt er einem klapprigen Kleinwagen nach, stellt den jungen Fahrer ohne Führerschein und drückt dann doch sämtliche Augen (inklusive Hühneraugen) zu. Polizeifrischling Leonidas (Aris Servetalis) macht Dienst auf einer abgeschiedenen griechischen Insel (Thirassia) und jagt Mücken statt einen Elefanten. Das heist: Er ermahnt Nacktbader, versucht für Verkehrssicherheit zu sorgen und merkt, dass er von den schlitzohrigen Insulanten nicht für voll genommen wird. Der Dorfpolizist mit dem grossen Herzen möchte Karriere machen und Kommissar auf dem Festland werden Da kommt ihm eine Leiche gerade recht, die man am Strand findet. Der Sonderling Zacharias (Antonis Katsaris) scheint abgestürzt zu sein, doch Leonidas wittert ein Verbrechen und seine Chance, bei diesem Fall des Falles gross herauszukommen. Er nimmt die Ermittlungen auf eigene Faust in die Hand.
Der Tod des Aussenseiters stört die Inselidylle. Vorerst wird die Leiche in einer Tiefkühltruhe deponiert, bis der Festlandkommissar seine Arbeit aufnimmt, der er freilich weniger Bedeutung beimisst als seinem Interesse für Meer, Boot und Geliebte. Ein Unglücksfall - und fertig! Doch Leonidas bleibt am Ball. Die einzige, die sich auch für den Tod des Zacharias interessiert, ist die Inselschönheit Angeliki (Viki Papadopoulou). Sie hat in Athen Fernsehkarriere gemacht und wird auf der heimischen Insel wie ein Star verehrt. Leonidas ist unsterblich in sie verliebt. Das gemeinsame Interesse für den Toten verbindet sie und trennt sie, bis zur überraschenden Lösung des Falls des tödlichen Falls, an dem auch Angelikis Mutter ihren Anteil hat. Fazit: Liebe kommt vor dem Fall - oder eben danach.
Die romantische Komödie "Small Crime" - in der Verbrechen klein, aber die Liebe gross geschrieben wird - erinnert phasenweise an Jacques Tatis Slapstick-Kabinettstückchen. Dann wieder wird die luftig-leichte Inselidylle zum Spielplatz dörflichen Schabernacks und touristischen Ansichten. Leichte Kost eben. In touristischer Hinsicht hat Christos Georgious amüsanter Liebeshindernislauf spürbaren Erfolg: Die Nachfrage Heiratswilliger, sich auf Thirassia das Ja-Wort zu geben, wird immer grösser.
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Kommentare
Der Film ist sehr herzig. Er hat auch Tiefgang. Die Liebesgeschichte ist vielleicht (zu) vorhersehbar, hat mich aber trotzdem berührt. Der Zwiespalt zwischen Tradition und Kommerz auf einer touristisch attraktiven Insel wird auch angesprochen.
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