Mitternachtszirkus - Willkommen in der Welt der Vampire USA 2009 – 109min.
Filmkritik
Ein Vampir-Lehrling mit Biss
Vampire haben gerade wieder Hochkonjunktur. Im Gegensatz zu den keuschen Monstern aus der «Twilight Saga» darf der junge Blutsauger aus «Cirque du Freak: The Vampire's Assistant» nicht nur küssen, sondern sogar zubeissen. Und er hat vor allem Humor.
Als die beiden 16-jährigen Freunde Darren (Chris Massoglia) und Steve (Josh Hutcherson) eine kuriose Freakshow besuchen, erkennt Steve im Spinnenbeschwörer Larten Crepsley (John C. Reilly) einen echten Vampir. Crepsley verwandelt Darren zur Hälfte in einen untoten Blutsauger, der damit zu einem unfreiwilligen Neuzugang in der grotesken Gemeinschaft umherziehender Freaks wird. Derweil bemüht sich der dunkle Geselle Des Tiny darum, dass ein 200 Jahre alter Waffenstillstand zwischen zwei feindlichen Vampirfamilien gebrochen wird.
Der Film basiert auf den ersten drei Bänden der «Saga of Darren Shan» des irischen Schriftstellers Darren Shan. Die Verdichtung von drei Geschichten in einen Film führt vor allem dazu, dass die Handlung zwischendurch ein wenig überhastet vorangetrieben wird. Da ist es fast schon passend, dass die Vampire von Shan als besondere Gabe «flitzen» können, sprich sehr schnell durch die Gegend rennen.
Ein Vergleich zwischen «New Moon» und «Cirque du Freak» ist nicht nur wegen des Themas angebracht, sondern auch wegen der Regisseure. Der zweite Teil der «Twilight Saga» wurde von Chris Weitz inszeniert, «Cirque du Freak» von seinem Bruder Paul Weitz. Zusammen haben sie bei «American Pie», «Down to Earth» und «About a Boy» Regie geführt. Danach haben sich ihre Wege immer weiter getrennt. Von der handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten sind sie aber immer noch etwa gleichwertig. Dafür kann Paul Weitz atmosphärisch und inhaltlich von einer faszinierenderen Geschichte profitieren.
Darren Shans Welt ist mit einer ordentlichen Portion Selbstironie ausgestattet, die vor allem durch die Figur von Crepsley zum Ausdruck kommt. Eher schwer tun sich die zwei Brüder mit den visuellen Effekten. Beide lösen das Problem durch schnelle Schnitte. Dadurch sehen die Kampfszenen meist etwas unübersichtlich aus. Aber die Vorzüge von «Cirque du Freak» liegen eben in der humorvollen Betrachtung der Vampir-Welt und dem sich angenehm zuspitzenden Konflikt zwischen den Vampiren.
Dein Film-Rating
Kommentare
Der Film macht irgendwie Lust auf mehr. Super sind die leisen Untertöne, die die Schwierigkeiten eines Vampirleben immer wieder aufzeigen. Toller Cast, tolle Story. Abschliessende Frage, die sich mir stellte: Wer oder vielmehr was, ist der unheimliche Mr. Tiny??
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