Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen USA 2009 – 90min.
Filmkritik
Spaghetti-Tornados und andere Leckereien
In "Cloudy with a Chance of Meatballs" lässt ein verrückter junger Erfinder Essen regnen. Doch dann droht die Stadt darin zu versinken. Hauptakteur in diesem witzigen und actiongeladenen 3D-Animationsfilm für Kinder bleibt - trotz vieler ausbaufähiger Figuren - einzig das Essen.
Warum Flint Lockwood auf seiner Heimatinsel Affenfels nicht ganz für voll genommen wird, ist schnell klar. Die Erfindungen des Nerds haben seinen Mitmenschen bisher wahrlich wenig gebracht. Meuternde Rattenvögel, nicht mehr ausziehbare Aufsprühschuhe und ein Affengedankenleser machen das Leben in der darbenden Fischerstadt auch nicht besser. Doch nun will sie Flint retten und tüftelt an einer Maschine herum, die Wasser in Essen verwandelt. Aber wie Flints Vater es schon voraus gesehen hat: Die Maschine - aus Versehen, in die Wolken katapultiert - läuft Amok und beschert der Stadt nun täglich Niederschläge in Form von Hamburgers, Pancakes und Eiscrème.
Phil Lord und Christopher Miller haben Judi und Ron Barretts Bilderbuch mit viel Phantasie, Witz und einer gewaltigen Farben-Explosion fürs Kino adaptiert. War in der Vorlage aus dem Jahre 1978 noch visuelle Klarheit (sprich: Zurückhaltung) angesagt, so geben die beiden jungen Regisseure in ihrem Animationsfilm richtig Stoff - namentlich beim Niederschlag: Das Essen ist denn auch der eigentliche Hauptakteur ihres Films. Detailliert animierte Riesen-Donuts und ein haushoher Wackelpudding lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Schade ist nur, dass vor lauter Konzentration auf eine möglichst reale Animation der Lebensmittel die Figuren zu kurz kommen. Gerade die Gesichter bleiben auch in der 3D-Version brav zweidimensional. Visuell vermag der Film dem Marktleader Pixar nie das Wasser zu reichen.
Das hohe Erzähltempo und ein intensiver Spannungsbogen lassen aber über solche Mängel hinweg sehen. Denn "Cloudy with a Chance of Meatballs" ist als eine persiflierende Hommage an den Katastrophenfilm zu sehen. Flint hat nämlich die Stadt vor seiner eigenen Konstruktion und gefährlichen Spaghetti-Tornados zu retten. Das erinnert - auch wenn es lustiger und kinderfreundlicher umgesetzt ist - an Hollywood-Blockbuster wie "Independence Day" oder "The Day After Tomorrow".
Leider folgt die Dramaturgie ebenso stereotypischen Schienen: Der Aufstieg eines Losers zum Helden, sein zwischenzeitliches Scheitern, das obligatorische "You can do it!" und die finale Schlacht mit der Erkenntnis, dass man besser so bleibt, wie man ist. Nichts Neues also, wäre da nicht der kleine komödiantische Unterschied. Mit ironischen Seitenhieben und parodistischen Running-Gags löst der Film die zigmal gesehenen Standardszenen wieder auf und überlässt es den Zuschauern, zu beurteilen, ob das Genre des Actionfilms sehr ernst genommen oder aber alles und jeder auf die Schippe genommen wird.
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Kommentare
Super Film mit witzigen Ideen, guten Animationen und sympatischen Charakteren
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