Crossing Over USA 2009 – 113min.

Filmkritik

Not Born in the USA

Filmkritik: Cindy Hertach

Regisseur und Drehbuchautor Wayne Kramer, einst selber aus Südafrika in die USA eingewandert, dreht einen Ensemblefilm über die Immigration im Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten.

SpezialagentMax Brogan (Harrison Ford) spürt in Los Angeles täglich illegale Immigranten auf, um sie wieder über die Grenze zu schaffen. Dass sich Gewissen und Job nicht immer vereinbaren lassen, zeigt sich, als er einer jungen alleinerziehenden Mutter helfen will, die nach Mexiko abgeschoben werden soll. Gleichzeitig bereitet ihm sein Partner Hamid (Cliff Curtis) Sorgen, dessen persischer Clan immer aggressiver auf den freizügigen Lebensstil eines weiblichen Familienmitglieds reagiert.

Aus einer anderen Position beschäftigt sich die idealistische Juristin Denis Frankel (Ashley Judd) mit den Hürden der Einbürgerung. Sie versucht, einem afrikanischen Waisenkind eine Aufenthaltsgenehmigung zu verschaffen oder die terrorverdächtige Teenagerin aus Bangladesch vor der Ausweisung zu retten. Denis' Ehemann Cole (Ray Liotta) stempelt Green Cards. Als er auf die Australierin Claire Shepard (Alice Eve) trifft, die für einen Schauspieljob auf ein Visum angewiesen ist, macht er ihr ein unmoralisches Angebot. Auch Claires britischer Freund Gavin (Jim Sturgess) ist zu allem bereit und versucht ohne viel Skrupel, seine jüdische Herkunft für die Einbürgerung auszunutzen.

Wayne Kramer wollte nach eigenen Angaben aus einer neutralen Warte aufzeigen, wie das komplexe System der Einbürgerung funktioniert und zwar sowohl aus der Perspektive der Gesetzesvertreter als auch aus der der Immigranten. Bezogen auf die Komplexität der Einwanderungs-Problematik eigentlich ja ein vernünftiger Ansatz, dem der Film aber leider nicht gerecht wird. Tatsächlich ist die Sicht des gebürtigen Südafrikaners Kramer auf einige seiner zahlreichen einbürgerungswilligen Figuren nicht ganz frei von Vorurteilen: Iraner, und seien sie noch so assimiliert, neigen zur archaischen Selbstjustiz und verachten die USA aus tiefstem Herzen. Und muslimischen Teenagern, die freiwillig ein Kopftuch tragen und sich mit dem Dschihad beschäftigen ist ebenso wenig zu trauen wie ihren koreanischen Altersgenossen, die lieber mit Raubüberfällen zum schnellen Geld kommen wollen, statt in die Fussstapfen ihrer fleissigen Eltern zu treten. Auf der anderen Seite geben sich die Vertreter der US-Behörde - abgesehen vom Ausnahmefall des korrumpten Green Card-Beamten - redlich Mühe, trotz komplizierter Bürokratie aus all diesen Bewerbern die Spreu vom Weizen für ihr Land zu trennen.

Der differenzierte Zugang zum komplexen Thema der Einwanderung bleibt deshalb blosse Behauptung. Komplex ist höchstens das durch die zahlreichen Handlungsstränge reichlich unübersichtlich geratende Drehbuch. Die relevanten Fragen, weshalb so viele Menschen in den USA leben möchten und warum es so enorm schwierig ist, sich einbürgern zu lassen, lässt der Film unbeantwortet.

13.07.2009

3

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

interessante focus auf die grenzproblemen


mrkanister

vor 15 Jahren

Regt doch sehr zum nachdenken an. Ich würde mich sehr freuen, wenn wieder mehr solche Filme den Weg an die Kinoleinwand schaffen würden!


deven

vor 15 Jahren

he was soll das? du hast dich wohl geirrt!! vor dem absenden solltest du ev mal schauen welchen film du bewertest...
nun zum richtigen film:
crossing over zeigt auf intressante weise was die menschen in kauf nehmen, um in den usa ein besseres leben zu haben.
jedoch wird einem auch bewusst, wie die behörden dort (ver) handeln.Mehr anzeigen


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