Die Päpstin Deutschland, Italien, Spanien, Grossbritannien 2009 – 148min.
Kurzbeschreibung
Eine Legende besagt, dass im 9. Jahrhundert eine Frau zum Papst gewählt worden sei. Im Jahr als Karl der Grosse stirbt, wird 814 in Ingelsheim das Mädchen Johanna geboren. Gegen den Willen ihres Vaters erhält die überaus intelligente Johanna eine Ausbildung und versteckt sich als Mann verkleidet in einem Benediktinerkloster. Dort geniesst sie eine angesehene Stellung. Schliesslich gelangt sie bis nach Rom, wo sie durch ihr Wissen zum intimsten Begleiter des Papstes wird.
Kinostart
Deutschschweiz: 22. Oktober 2009
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Kommentare
Wahrheit oder Fiktion, vorhersehbar oder traumatische Entwicklung, emanzipatorisch oder spekulativ, Historie oder böser Scherz. Der Film gibt aus mehreren Gründen Anlass zu Diskussionen. Die Thematik ist allemal provokant. Fällt jetzt auch noch eine der letzten Männerdomänen? Welches kranke Hirn hat sich das bloß ausgedacht? Die Mädels kommen halt langsam aber gewaltig…
Das tangiert mich alles überhaupt nicht, obwohl es schon irgendwie dazugehört. Die Gedankenspiele gehen dann in alle angedeuteten Richtungen und es wird nie langweilig. Da kann man den Historiker schon mal beurlauben, die kritische Sehweise in die Ferien schicken und sich einfach nur wie im Zirkus unterhalten lassen.
Dafür sorgt der Film nun mal. Sönke Wortmann hat ein mittelalterliches Spektakel abgeliefert, das durchaus interessant, sogar spannend ist, dabei üppig ausgestattet mit überzeugend agierenden Akteuren. Vor allem Johanna Wokalek in der Titelrolle passt haargenau als androgyner Typ, verletzlich aber stark und doch ist die Weiblichkeit nie völlig ausgeschlossen. Man fürchtet um ihre Entkleidung! Der optische Sog tut ein Übriges, die Zeit verfliegt ohne dass man es bedauert. Und der Schluss ist auch nicht unpassend. Etwas herb, aber akzeptabel. Warum nicht!?… Mehr anzeigen
Ich muss in meinem Beitrag leider vehement der Meinung von J. Oliver widersprechen, der in seinem von Rechtschreib- und Grammatikfehlern nur so strotzenden Text seiner offensichtlichen Enttäuschung über den Film "Die Päpstin" Luft machte. Sicher ist der Film nicht perfekt. Doch Johanna Wokaleks verhaltenes Spiel sowie die opulente Ausstattung sorgen für ein in meinen Augen ergreifendes Kinoerlebnis, wie man es aus deutschen Landen nicht unbedingt gewohnt ist.
Das Buch empfand ich damals als unterhaltsame Lektüre, doch ist die Arbeit von Sönke Wortmann nicht hoch genug einzuschätzen, da er so mutig war, Überflüssiges aus der Handlung zu entfernen und sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Zudem ist die Schlusspointe eine nette ironisierende Ergänzung des Themas.
Dass dies von einem "Fantastic Movie"-Zuschauer so nicht wahrgenommen werden konnte, verwundert jedoch nicht.… Mehr anzeigen
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