Harry Potter und der Halbblutprinz Grossbritannien, USA 2009 – 153min.
Filmkritik
Tod und Liebe in Hogwarts
Die Welt von Harry Potter wird immer düsterer. Im sechsten Band fordert die Bedrohung durch Voldemort ein weiteres Opfer. Doch in «Harry Potter and the Half-Blood Prince» entdecken der Zauberschüler und seine Freunde auch die Liebe. Eine äusserst bekömmliche Mischung.
Harry Potter (Daniel Radcliffe) besucht im sechsten Teil die Zaubertrankklasse von Professor Horace Slughorn (Jim Broadbent) und findet dort ein Lehrbuch des Halbblut-Prinzen. Darin befinden sich derart zahlreiche hilfreiche Hinweise, dass Harry gleich der Liebling von Slughorn wird. Das war auch die Absicht von Professor Albus Dumbledore (Michael Gambon).
Potter soll das Vertrauen von Slughorn gewinnen, um ihm eine Erinnerung über Tom Riddle zu entlocken. Harry Potters Erzfeind hat nämlich als Schüler von Slughorn ein Geheimnis entdeckt, dass es ihm ermöglichte, seine Seele aufzuteilen und unsterblich zu werden. Ach ja, und Harry, Ron (Rupert Grint) und Hermione (Emma Watson) entdecken das andere Geschlecht. Die Hormone spielen verrückt.
Die Erheiterung durch die unglücklichen Verliebtheiten der Jugendlichen ist auch bitter nötig in diesem Film. Die übrigen Ereignisse werden immer düsterer und die Gespräche zwischen Dumbledore und Potter immer ernster. Ein Sturm braut sich über Hogwarts zusammen - nicht nur im übertragenen Sinn. Die Death Eaters drehen ihre Kreise immer enger um das Reich von Dumbledore. Da bieten Szenen mit den meist traurig und für gewöhnlich verzweifelt Verliebten in der Zauberschule eine heitere Auflockerung.
Regisseur David Yates treibt wie schon in «Harry Potter and the Order of the Phoenix» die Handlung zügig voran. Sprang jedoch die Geschichte in der vorherigen Folge noch ziemlich wirr von einer Episode zur nächsten, ist die Schilderung im 6. Teil um einiges verständlicher. Das liegt sicher auch an der erfreulichen Rückkehr von Drehbuchautor Steve Kloves, der bereits die Drehbücher der ersten vier Filme geschrieben hat und auch die Umsetzung des letzten Bandes übernehmen durfte. In «Harry Potter and the Half-Blood Prince» wird wieder deutlich mehr Wert auf die Figuren gelegt.
Formal ist «Harry Potter and the Half-Blood Prince» tadellos. Die visuellen Effekte sind eine Wucht. Die Kameraarbeit von Bruno Delbonnel («Across the Universe», «Le fabuleux destin d'Amélie Poulain») führt schwerelos und geschmeidig durch die düsteren Episoden und die heiteren Augenblicke und lässt dabei ständig die Schwere der Vorsehung über den Figuren schweben. Äusserst effektvoll ist in dieser Hinsicht auch die Musik von Nicholas Hooper, der die bekannten Melodien anklingen lässt, sie aber immer wieder durch ominöse Klänge erweitert.
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Kommentare
Schade um einige weggelassene Teile, die Charaktere kommen nur sehr spezifisch zur Geltung. Schade auch, wie die Todsesserflüge dargestellt werden? Dachte nur Voldemort kann fliegen, die anderen apparieren?
Der Film ist mir zu düster aber nicht von der Handlung sondern von den Bildern. Ich freue mich schon auf den Nächsten.
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