Der Kaufhaus Cop USA 2009 – 91min.
Filmkritik
Der Tollpatsch als toller Typ
Kevin James, vor allem bekannt als Paketschlepper in der Kultserie "King of Queens", machte mit Comedy-King Adam Sandler wieder gemeinsame Sache, indem er einen wahnwitzigen Streifen der bodenlos blödsinnigen Art und herrlich anspruchslosen Manier produzierte.
Die Story um den viel zu fülligen und unsportlichen Möchtegern-Cop und derzeitigen Wachmann Paul Blart (Kevin James), der zum teilweise unfreiwilligen Heroen einer Mall wird, indem er seine Ehefrau und die Traumfrau aus der Gewalt von Nikolaus-Gangstern befreit, ist ein Sujet, das mit viel Slapstick und Situationskomik einen unterhaltsamen Kinoabend bescheren kann. So auch hier, befreit von allen Nährstoffen von Tiefe und Tatsächlichem, tollt Kevin James in gewohnter "King of Queens"-Manier durch das überbordende Setting eines amerikanischen Einkaufszentrums, wo alles so schön bunt und vieles aus Plastik ist.
Plastisch sicher dagegen war schon in "Chuck and Larry" das Konglomerat zwischen James und Produzent Adam Sandler. Mit diesem komischen Mall-Movie werden nicht nur die oftmals süffisant malträtierten Sicherheitsmenschen - im Film häufig als Obertrottel, die von Einbrechern völlig verarscht werden - ins rechte und respektvolle Licht gerückt, sondern auch noch mit einem Gib-dem-Affen-Zucker-Humor die actionverbrämten Hostage-Klassiker wie "Die Hard" perfekt und platt persifliert. Und das geschieht in diesem luftigen Streifen, in diesem Kaufhaus der Unsinne, wo Wachmann Blar in den Fokus gerückt, als Antiheld mit Übergewicht und Narkolepsie durch viel Action zum Helden aller Einkaufsmuttis und Shopping-Touristen mutiert.
Dieser Fit-for-Fun-Film funktioniert; zwar nicht als ewig ins Gehirn eingebranntes Komödien-Highlight des neuen Jahrhunderts, aber wenigstens für die Dauer eines netten, abwechslungsreichen und abgeknallten Kinoabends, garantiert durch Regisseur Steve Carr. Wenn überdies die Comedy-Ikonen Adam Sandler und Todd Garner als Produzenten fungieren, kann es kaum eine Katastrophe geben. Die Rezeptur ist ja auch überaus simpel: Man nehme eine beliebten, tollpatschigen TV-Star, den wirklich alle kennen, und lasse ihn wie eine Abbruchbirne albern durch den opulenten Konsumtempel trollen und nebenbei Kriminelle in den Knast katapultieren. Was ist schöner und unterhaltsamer als muntermachendes Gegengift zu den täglich paralysierenden Hiobsbotschaften einer weltweiten Krise, die sich erst noch zum Tsunami aufbäumen wird?
Dein Film-Rating
Kommentare
Ziemlich dröge Gags und eine uninsperierte Bedienung aus dem Die Hard-Setzkasten.
Zuletzt geändert vor einem Jahr
bin eingeschlafen habe schon etwas mehr lustige komik oder sprüche erwartet. schade für die Zeit...
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