Die nackte Wahrheit USA 2009 – 96min.
Filmkritik
Die spröde Schöne und das zarte Biest
Frauen wollen sich verlieben. Männer wollen Sex. So sehen es die Drehbuchautorinnen von «The Ugly Truth», in der sie einen Frauen verachtenden TV-Moderator und eine zuversichtlich das Liebesglück suchende TV-Produzentin lustvoll über Beziehungen streiten lassen.
Die erfolgreiche Nachrichtenproduzentin Abby Richter (Katherine Heigl) lässt sich nicht entmutigen. Sie ist sich sicher, dass auch Männer zu aufrichtigen, tiefen Gefühlen fähig sind. Gefunden hat sie den Traummann allerdings noch nicht. Ihre Überzeugungen werden auf eine harte Probe gestellt, als ihr Vorgesetzter den Frauenhasser Mike (Gerard Butler) als Bereicherung der Nachrichten anstellt. Er soll mit seinen kontroversen Ansichten über die Gewohnheiten von Männern und Frauen wieder mehr Zuschauer anlocken.
Abby und Mike geraten ziemlich schnell heftig aneinander. Als Mike erfährt, dass sich Abby in ihren Nachbarn (Eric Winter) verguckt hat, will er ihr beweisen, dass seine Meinungen nicht bloss primitive Vorurteile sind. Mike wird Abby beibringen, wie sie den Nachbarn um den Finger wickelt. Hat er mit seinen Ratschlägen Erfolg, darf er seinen Job behalten - ansonsten räumt er freiwillig das Feld.
Braucht eine Frau wie Katherine Heigl wirklich Tipps, wie man sich einen Mann angelt? Das ist wohl nur in Hollywood-Filmen notwendig. Wenn man aber berücksichtigt, dass sie in «Knocked Up» mit dem voluminösen Seth Rogen vorlieb nehmen musste und in «27 Dresses» meist nur Brautjungfer war, dann hat sie wohl tatsächlich Nachhilfe notwendig. Da ist es ziemlich beruhigend, dass ihr in «The Ugly Truth» der robuste Leonidas aus «300» zur Seite steht. Auch wenn zunächst ein muskulöser Schönling das Objekt ihrer Begierde darstellt, ist nämlich schnell einmal klar, wer am Schluss mit wem im Bett landet - spätestens, wenn Butler der blonden Schönheit wie ein Cyrano die nächsten Tricks ins Ohr flüstert.
Stellt sich nur noch die Frage, wie die Drehbuchautorinnen das bewerkstelligen.Überraschungen hält die Komödie nicht wirklich bereit. Dazu sind die Figuren zu durchschaubar; ganz besonders, nachdem auch noch enthüllt wird, warum Mike so schlecht auf die Liebe zu sprechen ist. Unterhaltsam ist «The Ugly Truth» trotzdem. Witzig ist der Film wegen seines schonungslosen Humors über alle möglichen Klischees. Dabei werden tatsächlich einige wunderbar hässliche Wahrheiten formuliert.
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