Whatever Works Frankreich, USA 2009 – 92min.
Filmkritik
Back to the Roots
Woody Allen ist back in New York - und zurück bei Inhalt und Stil seiner schnellen Dialogkomödien der 1970er Jahre: Im Mittelpunkt von "Whatever Works" steht ein misanthropischer Quantenphysiker und seine Beziehung zu einer 20-jährigen Südstaatlerin.
Voller Pessimismus blickt der gescheiterte Quantenphysiker Boris Yellnikoff (Larry David) auf die Welt und die Menschen. Nur Verachtung hat er für die Kinder übrig, denen er Schachunterricht erteilt. Bewegung kommt in sein Leben, als ihm vor seiner New Yorker Wohnung eine 20-Jährige Südstaatlerin (Evan Rachel Wood) in die Arme fällt. Wider Erwarten entwickelt sich eine harmonische Beziehung. Doch dann tauchen die stockkonservativen und tiefreligiösen Eltern der Blondine auf.
Legte Woody Allen in seinen drei "britischen" Filmen "Match Point", "Scoop", "Cassandra's Dream" und auch im Spanien-Ausflug "Vicky Cristina Barcelona" viel Wert auf Atmosphäre und Einbettung ins Ambiente, so inszeniert er hier schnörkellos. Zentraler Schauplatz ist die Wohnung von Boris, der Fokus liegt ganz auf den rasanten Rededuellen. Da wird bissig mit dem Gegensatz von liberalem New York und hinterwäldlerischen Südstaaten abgerechnet, und nebenbei bekommen in One-Linern die amerikanische Einwanderungspolitik und das Bildungssystem, aber auch die Menschheit insgesamt ihr Fett ab.
Dass Allen mit Inhalt und Stil direkt an seine Erfolge der 1970er Jahre wie "Annie Hall" anknüpft kann kaum verwundern. Das Drehbuch für "Whatever Works" liegt nämlich schon seit über 30 Jahren in der Schublade. Ursprünglich sollte es mit Zero Mostel verfilmt werden, doch nach dessen Tod 1977 wurde das Projekt nicht weiter verfolgt.
Verstaubt wirkt diese Komödie deswegen keineswegs. Larry David ist mindestens ein gleichwertiger Ersatz für Mostel, und auch alle anderen Rollen sind nicht nur perfekt besetzt, sondern werden auch mit Verve gespielt. Und auch Allen zeigt sich als Regisseur ganz auf der Höhe seines Könnens. Trocken und völlig unsentimental, aber gerade dadurch höchst unterhaltsam philosophiert er über die sinnlosen Zufälle des Universums, lässt Yellnikoff zum Erstaunen seiner Freunde direkt in den Dialog mit dem Kinozuschauer treten und sorgt mit einem gewohnt einfallsreichen und vielfältigen Soundtrack auch für einen akustischen Genuss.
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Kommentare
Was für ein Käse. Weder originell noch geistreich, extrem konstruiert. Selten einen derart sinnlosen Film gesehen. Nur als Schlafmittel zu gebrauchen.
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