Devil USA 2010 – 80min.
Filmkritik
Fahrstuhl zur Hölle
Fünf Menschen sitzen in einem Fahrstuhl fest, in dem das Übernatürliche sein Unwesen treibt: viel Spannung und Nervenkitzel im ersten Teil der von M. Night Shyamalan produzierten "Night Chronicles"-Trilogie.
Devil beginnt wie ein klassischer Suspense-Thriller. Der unerklärliche Selbstmord eines Mannes, der sich von einem Hochhaus zu Tode stürzt, leitet das eigentliche Geschehen ein. Wenig später bleiben im selben Gebäude fünf Personen, die sich untereinander nicht kennen, in einem Fahrstuhl stecken. Schnell wird versucht, ihnen von außen zu helfen, doch als das Licht für einige Sekunden ausgeht, wird eine junge Frau verletzt. In Fahrstuhl scheint sich jemand zu befinden, der vor brutaler Gewalt nicht zurückschreckt. Detective Bowen (Chris Messina), der im Fall des Selbstmörders ermittelt, wird hinzu zitiert. Als das Licht aber erneut erlischt, liegt anschließend die erste Leiche am Boden, und der Horror beginnt gerade erst.
Neben der Beklemmung aus der aussichtslosen Grundsituation und der Befürchtung einen mordenden Psychopathen unter den Steckengebliebenen zu haben, gesellen sich in der Folge Ereignisse hinzu, die sich mit dem puren Menschenverstand nicht erklären lassen. Die doppelte Bedrohung, die somit entsteht, sorgt für Spannung auf mehreren Ebenen. Die wechselnde Innen- und Außenschau, wie auch die indirekte Perspektive durch die Monitore der Überwachungskameras verstärken diesen Eindruck noch und sorgen überdies dafür, dass sich die klaustrophobische Situation nicht allzu schnell abnutzt.
Absolut innovativen Horror sollte man trotzdem nicht erwarten. Um gewisse Stereotypen und Klischees kommt Devil nicht herum. Besonders einer der Wachleute, ein extrem religiös veranlagter Puertorikaner, der als erster in dem Treiben im Fahrstuhl etwas Dämonisches sieht, entpuppt sich als klischeebeladene Figur. Wie in solchen Filmen nicht unüblich, müssen jene ethnische Gruppen, die als besonders abergläubig verschrien sind, für bestimmte dramaturgische Einlagen herhalten. Hier treibt man es mit dem Wachmann, der in jedem und allem das Treiben des Teufels zu erkennen glaubt, aber mitunter derart auf die Spitze, dass es schon ein wenig den Spaß verhageln kann.
Abschließend lässt sich aber feststellen, das Devil seine 80 Minuten mit kurzweiligem, zuweilen originellem Horror zu füllen weiß. Dabei nutzt er das Potenzial der Geschichte leidlich gut aus, driftet nicht ins allzu Hanebüchene ab und bleibt erstaunlich unblutig, was all jene erfreuen sollte, die auf klassische Gruselfilme stehen. Sehenswert ist sicherlich das Finale, das mit einer Wendung aufwartet, die nicht ohne weiteres absehbar war.
Dein Film-Rating
Kommentare
vorhersehbar, hat mich nicht so richtig gepackt; nach 5 minuten schon den richtigen teufelstipp abgegeben... aber die grundidee ist super.
War sehr skeptisch, aber der Film war toll, vorallem die Message hinter der Story...
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