Iron Man 2 USA 2010 – 126min.
Filmkritik
Neue Gegner für den narzisstischen Superhelden
Sequel mit Staraufgebot: Neben dem bewährten Gespann Robert Downey Jr. und Gwyneth Paltrow sind jetzt auch Don Cheadle, Sam Rockwell, Scarlett Johansson und Samuel L. Jackson mit von der Partie. Herrlich fies: Mickey Rourke als Gegenspieler des dekadenten Iron Man.
Der Superheld und Multi-Milliardär genießt den eigenen Erfolg: Nachdem er für den Weltfrieden gesorgt und der Waffenherstellung abgeschworen hat, kümmert sich Tony Stark (Robert Downey Jr.) um das Erbe seines Vaters. Als Star lässt er sich im eigenen Technologie-Themenpark feiern, während es jeden Abend Konfetti regnet und ihm das Publikum zujubelt.
So viel Klamauk bringt neue Gegner auf den Plan: Während die US-Regierung von Stark erwartet, dass er seine Technik zur Verfügung stellt, wittert der langjährige Stark-Rivale Justin Hammer (Sam Rockwell) seine Chance: Gemeinsam mit dem russischen Vorzeige-Schurken Ivan Vanko (Mickey Rourke) entwickelt er einen für Iron Man bedrohlichen Widersacher: eine Droiden-Armee, die den Superhelden wie einen Superdeppen aussehen lassen soll.
Iron Man ist der coolste und vor allem schlagfertigste aller Superhelden auf der Kinoleinwand. Wie im ersten Teil bricht Regisseur Jon Favreau auch diesmal mit der Erwartungshaltung, die man von einem klassischen Vertreter des patriotischen, amerikanischen Heldentums hat. Iron Man darf saufen, vergesslich und kindisch sein, nur im absoluten Notfall taugt er zum wirklichen Vorbild. Seine Makel und Schwächen entsprechen damit nicht der ironiefreien Souveränität anderer Superhelden.
Verletzlich, ja sogar sterblich ist er: Weil der Transmitter, der sein Herz am Pumpen hält, langsam aber sicher seinen Dienst verweigert, scheinen die Tage von Tony Stark und Iron Man gezählt. Wie gut, dass er die Bekanntschaft von Agent Nick Fury (Samuel L. Jackson), der ihm einen ominösen Koffer von bedeutsamem Inhalt überreicht. Das Setting, der Koffer: Die Szene, wie sich die beiden in einem Diner gegenüber sitzen ist eine wunderbare Hommage an "Pulp Fiction", wo John Travolta und Samuel L. Jackson als Killer selbst zu Opfern eines Überfalls werden.
"Iron Man 2" dürfte höchstens zum Opfer übersteigerter Erwartungen werden. Das Sequel ist dennoch gelungen, weil sich Favreau an eine komplexere Geschichte und einen vielseitigeren Cast traut, ohne den Kern der Geschichte aus den Augen zu verlieren. Mit einem russischen Widersacher lässt er sogar alte Feindbilder wiederauferstehen, die man so nur aus der Zeit des Kalten Kriegs kannte.
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Kommentare
Downey Jr. und Rourke machen diese uninspirierte Fortsetzung durchaus unterhaltsam.
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