Otto's Eleven Deutschland 2010 – 92min.
Filmkritik
Die hoppelnden Safe-Knacker
Keine Parodie und auch kein weiterer "7 Zwerge"-Film: Otto Waalkes knüpft an sein Frühwerk an und macht sich auf die Suche nach einem wertvollen Gemälde - mit den Einwohnern von Spiegeleiland.
Auf die Unterstützung eines Ensembles mag Otto in seiner achten Kino-Hauptrolle allerdings nicht mehr verzichten. Hier umgibt er sich mit den Komikern und Schauspielern Rick Kavanian, Mirco Nontschew, Max Giermann und Arnd Schimkat, und gemeinsam spielen sie die einzigen fünf Bewohner des friesischen Inselchens Spiegeleiland. Touristen verirren sich nie dorthin, weswegen die munteren Freunde ein selbst gedrehtes Werbefilmchen online stellen. Darin entdeckt der windige Casino-Betreiber Jean Du Merzac (Sky Du Mont), dass in Ottos Hütte ein wertvolles Gemälde hängt - und hat leichtes Spiel, als er persönlich nach Spiegeleiland kommt, um es in seinen Besitz zu bringen. Doch so einfach lassen sich die Fünf nicht übers Ohr hauen, sondern machen sich auf zum Festland, um sich das Bild zurückzuholen.
Wer angesichts des Titels eine reine Filmparodie erwartet, wird in "Otto's Eleven" enttäuscht. Erst ziemlich spät gesellen sich die übrigen sechs zu Ottos Truppe und vom Casino-Setting abgesehen sucht man Soderbergh-Zitate vergeblich. Viel mehr entpuppt sich der Film als Hommage an Waalkes' cineastisches Frühwerk aus den 1980er Jahren. Die alte Dame, deren Keller zum Headquarter der angehenden Safeknacker wird, oder auch Du Merzacs eiskalte Assistentin Rossdal (Stéphanie Berger) könnten fast dem ersten Otto-Film entsprungen sein, es gibt ein augenzwinkerndes Wiedersehen mit Reporter Harry Hirsch und selbstironisch zieht sich das Waalkes-Hoppeln als Running Gag durch den Film. Zwar wird deswegen das 7000. "Hollarahitiiiiiiiiiii" auch nicht lustiger. Aber mit Ottos Gag-Stagnation ist in "Otto's Eleven" immerhin charmant umgegangen.
Ein wirklich guter Film entsteht dadurch natürlich trotzdem nicht, statt herzhaft gelacht darf eher nett geschmunzelt werden. Dass Giermann dazu genötigt wird, seine aus "Switch" bekannte Stefan Raab-Parodie aufzugreifen, ist nur eine von vielen Peinlichkeiten, zumal Regisseur Sven Unterwaldt, der auch schon die "Zwerge"-Filme verantwortete, sich erneut als Meister unorigineller Inszenierungen auf TV-Sketch-Niveau erweist. Aber immerhin: Wer seine Vorgänger-Werke als Messlatte anlegt, darf positiv überrascht sein.
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Kommentare
Die Story ist eigentlich sehr mager, und auch die Lacher muss man suchen; sorry Otto bleib lieber noch ein bisschen auf der Bühne
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