Rapunzel - Neu verföhnt USA 2010 – 92min.
Filmkritik
Eine Prinzessin nabelt sich ab
Nathan Grenos und Byron Howards 3D-Animations-Verfilmung des Grimm'schen Märchens steht ganz in der Tradition klassischer Disney-Filme. Das Regie-Duo geht sehr frei, aber respektvoll mit der Vorlage um, die sie mit flotten Sprüchen und zeitgemässer Akzentuierung aufpeppt.
In einem Voice-over-Kommentar fasst der junge Räuber Flynn Rider (Stimme: Zachary Levi) die Geschichte von Geburt und Entführung Rapunzels (Mandy Moore) zusammen. Die eigentliche Handlung setzt erst knapp 18 Jahre später setzt ein: Nach dem Diebstahl einer Krone befindet sich Flynn auf der Flucht vor den Häschern des Königs. Und Rapunzel sitzt in einem Turm, den sie seit ihrer Entführung nicht verlassen hat.
Endlos lang ist ihr blondes Haar geworden, das beim Singen eines Liedes nicht nur zu leuchten beginnt, sondern auch über andere magische Kräfte verfügt. Nichts wünscht sich Rapunzel sehnlicher, als einmal den Turm verlassen zu dürfen, aber die egoistische Zauberin (Donna Murphy), die das Mädchen für seine Mutter hält, lässt sich nicht erweichen. Doch, wie es der Zufall will, rettet sich Flynn vor seinen Verfolgern in Rapunzels Turm, wird von ihr überwältigt und gezwungen, ihr die Welt zu zeigen. Weil ihnen dabei die Häscher des Königs, Flynns Ex-Kumpanen und die Zauberin auf den Fersen sind, ist dies der Beginn ebenso spannender wie witziger Abenteuer.
Das ist schwungvoll erzählt, eine gute Mischung aus Action und ruhigen Momenten, das mittelalterliche Ambiente hat man liebevoll gezeichnet. Flynns flotte Sprüche sorgen ebenso für Witz wie das Chamäleon Pascal als Begleiter Rapunzels und der Schimmel Maximus, der sich als hartnäckiger Verfolger erweist. Überzeugend ist hier auch die Nutzung von 3D, das weniger für grosse Effekte als vielmehr zur plastischen Figurenzeichnung und zur Akzentuierung einzelner Momente eingesetzt wird.
Die disney-typischen Songs von Alan Menken dürfen zwar ebenso wenig fehlen wie das Happy-End, und doch wird dazwischen auch eine zeitlose, universelle weibliche Coming-of-Age- und Emanzipationsgeschichte erzählt. Bestens identifizieren kann sich da wohl manches Mädchen mit der Märchenprinzessin, wenn diese hin- und hergerissen ist zwischen dem Wunsch nach Entdeckung der Welt und schlechtem Gewissen gegenüber der vermeintlichen Mutter. Dass erst der Räuber Flynn das zaudernde Mädchen von der Notwendigkeit der Abnabelung überzeugen kann und sie auch gleich vor den Traualtar führt, ist allerdings wieder dem konservativen Weltbild der Disney-Studios zuzuschreiben.
Dein Film-Rating
Kommentare
Mein absoluter Lieblings-Disney aus der Sparte "computeranimiert" - Schlicht und einfach der absolute Knaller.
PS: Seit ich diesen Film kenne, betrachte ich Bratpfannen mit etwas anderen Augen.: P
super lustig super action geladen super traurig super ende super film!!!!!!!!!!!!
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