The Wolfman Grossbritannien, USA 2010 – 102min.

Filmkritik

Werwolf ohne Herzblut

Filmkritik: Cindy Hertach

Alles andere als unblutig, aber dennoch blutleer: Die Neuverfilmung des gleichnamigen Klassikers aus dem Jahr 1941 erstarrt trotz Star-Besetzung, gelungenen Werwolf-Masken und einem leicht modernisierten Drehbuch zur lieblosen Aufzählung wohlbekannter Horror-Klischees.

England, 1891: Um seinen verschwundenen Bruder zu finden, kehrt Lawrence Talbot (Benicio del Toro) in sein Heimatdorf Blackmoore zurück. Doch er kommt zu spät: Der Vermisste wird kurz vor seiner Ankunft grässlich entstellt in einem Graben gefunden. Lawrence verspricht der Verlobten seines Bruders (Emily Blunt), das Verbrechen aufzuklären und zieht dafür auf das heruntergekommene Anwesen seines tyrannischen und gefühlskalten Vaters (Anthony Hopkins), einem ehemaligen Grosswild-Jäger. Während Scotland Yard von der Tat eines Wahnsinnigen ausgeht, ist die abergläubische Dorfbevölkerung davon überzeugt, dass das Opfer von einem Werwolf getötet wurde. Lawrence nimmt dessen Fährte auf und öffnet damit die Tür in seine eigene, düster und längst verdrängte Vergangenheit.

Da in den letzten Jahren wieder vermehrt Vampire und Zombies auf der Kinoleinwand ihr Unwesen trieben, wollte Joe Johnston ("Jurassic Park III") auch der Figur des Werwolfs zu einem Revival verhelfen. Die Entscheidung, "The Wolf Man" neu zu verfilmen, ist strategisch nicht unklug, gehört der Film neben "Dracula" (1931) und "Frankenstein" (1931) doch zu den unvergänglichen und einflussreichsten Horror-Klassikern des Universal Studios.

Johnston und den Drehbuchautoren Andrew Kevin Walker ("Sleepy Hollow") und David Self ("Road to Perdition") schwebte eine zeitgenössisch erscheinende Hommage an Hollywoods alte Gruselfilme aus den 1930er und 1940er Jahren vor. Die düstere Ästhetik des Films orientiert sich deshalb nicht nur stark an der Bildsprache klassischer Horrorfilme, sondern enthält zusätzlich auch moderne Elemente wie ausgedehnte Action-Sequenzen, spektakuläre Special Effects und blutige Schock-Momente. Trotzdem wirkt die Inszenierung über weite Strecken überholt und blutleer, da ständig - und äusserst ironiefrei und lustlos - alte Horror-Klischees zitiert werden. Etwa die mit heftig dräunender Filmmusik unterlegte Hatz durch nebelverhangene Laubwälder oder der aufgebrachte Mob mit Fackeln und Mistgabeln. Ähnlich schablonenhaft wirkt auch die Darstellung der Schauspieler, welche sichtlich unterfordert durch die düstere Umgebung stolpern. Einziger Lichtblick in diesem mittelmässigen Remake ist Hopkins und seine monströse Interpretation eines wahnsinnigen Grosswildjägers.

17.02.2024

3

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Kommentare

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Alfred_

vor 13 Jahren

hammerschwacher film, wie kann sich hopkins nur für so ein schwaches drehbuch hergeben? schade um die zeit, die man vor dem fernseher verbringt.


Patrick

vor 14 Jahren

Das Orginal von 1941 kam gemütlich und gruselig daher, die neue Version kommt modern aber auf altmodische art daher.
Fazit: Ein spektakuläres Remake mit einer grandioser machart.


sabrini11

vor 14 Jahren

fand den film echt doof - und ausserdem ist es den ganzen filmlang so dunkel - sehr ermüdend für die augen - also ich kann diser film nicht empfehlen


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