Mission: Impossible - Phantom Protokoll USA 2011 – 133min.

Filmkritik

Agenten im Untergrund

Patrick Heidmann
Filmkritik: Patrick Heidmann

Brad Bird haucht der Mission: Impossible-Reihe neues Leben ein. In seinem ersten Live-Action-Film nach den Animationshits Ratatouille und The Incredibles lockert er wesentlich mehr als seine Vorgänger die Action mit humoristischen Einlagen auf. Das geht zwar ein wenig auf Kosten der Spannung, verleiht der Agenten-Franchise jedoch neuen Schwung.

Tom Cruise ist alt geworden. 2012 wird er 50, was selbstverständlich kein Alter ist, zumal wenn man körperlich noch derart in Form ist wie er. Und doch: So flink sich Cruise hier als Ethan Hunt in den ersten Szenen aus einem russischen Gefängnis befreit, so sehr fällt eben auch auf, dass seit dem ersten "MI"-Film bereits 15 Jahre vergangen sind. Wie Cruise mit dem Älterwerden nun in diesem vierten Teil umgeht, den er auch als Produzent entscheidend mitgestaltet hat, ist durchaus interessant. Einerseits gilt die Devise "business as usual". Ethan Hunt mag zwar in einem Alter sein, in dem andere Geheimagenten an den Schreibtisch versetzt werden, doch natürlich ist er immer noch der Beste seiner Art, unerschrocken und cool bis ins Mark. Mehr denn je muss der Agent sich allerdings auch als Teamspieler erweisen - und gerät dabei arg in Bedrängnis.

Nach besagtem Knastausbruch, bei dem Hunt durch die Agenten Carter (Paula Patton) und Dunn (Simon Pegg) unterstützt wird, soll das Trio in den Kreml eindringen. Doch die Mission, mit der verhindert werden soll, dass Abschusscodes für Nuklearraketen in die Hände eines irren Schweden (Michael Nyqvist) geraten, läuft schief. Das russische Machtzentrum wird von einer enormen Explosion erschüttert, für die Hunt und sein Team verantwortlich gemacht werden. Sie tauchen unter und versuchen, gemeinsam mit dem vermeintlichen IMF-Bürohengst Brandt (Jeremy Renner), den gemeingefährlichen Gegenspieler auf eigene Faust auszuschalten.

In Mission: Impossible - Ghost Protocol muss also ein Atomkrieg verhindert und somit die Welt gerettet werden. Dass auf dem Weg dahin so viel schief läuft wie selten ist nun allerdings weniger dem Alter des Hauptdarstellers als viel mehr einem neuen Tonfall zu verdanken. Regisseur Brad Bird, der zuvor die beiden Animationsfilme The Incredibles und Ratatouille verantwortete, setzt statt auf grimmigen Ernst auf erstaunlich viel Humor und eine lockere Verspieltheit. Prinzipiell ist das nicht die verkehrte Neuausrichtung für eine Filmreihe, die eigentlich schon nach ihrem ersten Teil zu lahmen begann. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass die Sache zulasten der Spannung geht und der Film vor allem im letzten Drittel zusehends Probleme mit seinem Timing bekommt. An der Tatsache, dass man sich zwei Stunden lang gut unterhalten fühlt und einige der beeindruckendsten und originellsten Action-Sequenzen seit langem (u.a. an der Fassade des Burj Khalifa und in einem voll automatisierten Parkhaus) zu sehen bekommt, ändert das freilich kaum etwas.

08.03.2024

3

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Kommentare

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Latino_de_Espana

vor 9 Jahren

Hammer Story, coole Action. Was will man mehr;)


Knäckebrot77

vor 10 Jahren

Der Film macht richtig Spaß!
Tolle Actionscenen mit einem tollen Cast!


Deg89

vor 10 Jahren

Besitzt wieder den spionage Charme des ersten Teils, mit spannenden Aktionen und kontinuierlicher Erzählweise, die nur selten ins stocken gerät!


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