My Week with Marilyn Grossbritannien, USA 2011 – 99min.
Filmkritik
Einer Diva unwürdig
Von den Lebensgeschichten berühmter Schauspieler lässt man in der Traumfabrik meist die Finger. Filme über die eigene Branche bergen schließlich jede Menge Tücken. Und vor allem gibt es für Schauspieler kaum undankbarere Aufgaben, als in die Rolle eines (mutmaßlich erfolgreicheren) Kollegen zu schlüpfen.
Unter diesen Gesichtspunkten ist My Week With Marilyn - übrigens eine britische, keine US-Produktion - durchaus ein ungewöhnliches Unterfangen. Basierend auf den Memoiren von Colin Clark (Eddie Redmayne), erzählt Regisseur Simon Curtis von jener Zeit 1957, als Marilyn Monroe (Michelle Williams) für die Dreharbeiten von The Prince and the Showgirl von und mit Laurence Olivier (Kenneth Branagh) nach England kam und dort in dem jungen Produktionsassistenten einen unerwarteten Verbündeten fand - und womöglich sogar ein bisschen mehr.
Der mutigen und eigentlich unmöglichen Herausforderung, eine Ikone wie die Monroe zum Leben zu erwecken, stellt sich Williams mit Verve. Man braucht einen Moment, um sich von den hinlänglich bekannten Originalaufnahmen der wohl bekanntesten Schauspielerin aller Zeiten zu lösen, und nicht in jeder Szene ist die Darstellerin gleich stark. Doch insgesamt gelingt ihr eine überzeugende Marilyn-Version, von der Stimme über die Körpersprache bis zu den legendären Stimmungsschwankungen.
Umso enttäuschender, dass Curtis sowohl sie als auch das Publikum im Stich lässt. Nicht nur verschwendet My Week With Marilyn viel zu viel Zeit auf seinen eher uninteressanten männlichen Protagonisten und lässt dabei spannende Figuren wie Sybil Thorndike (Judi Dench), Vivien Leigh (Julia Ormond) oder Milton Greene (Dominic Cooper) zu Stichwortgebern verkommen. Vor allem wird er seiner so unendlich spannenden Titelfigur nie wirklich gerecht.
Statt Monroe zu einer dreidimensionalen Filmfigur samt eigener Persönlichkeit mit neuen Facetten auszugestalten, begnügt sich Curtis damit, hinlänglich bekannte Fakten (und nicht selten Klischees) abzuarbeiten. Dass er nebenbei auf der Bildebene zu versuchen scheint, so ziemlich jede bekannte Marilyn-Fotopose als Bewegtbild zu inszenieren, verdeutlicht die Oberflächlichkeit seines Ansatzes nur noch mehr. Eine vertane Chance, nicht nur wegen Williams' starker Leistung.
Dein Film-Rating
Kommentare
Michelle Williams spielt gut. Sonst ist der Film einfach nur Langweilig!
Der Film ist wie ein Making Of, unterhaltsam aber Belanglos. Durch die guten Darsteller und ordentlicher Ausstattung gibts 3. 1/2 Sterne.
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