Happy New Year - Neues Jahr, neues Glück USA 2011 – 118min.

Filmkritik

Unrealistisch wie der Weihnachtsmann

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Nach Valentine's Day ist New Year's Eve der zweite in einer Reihe von kitschigen Garry Marshall-Filmen, die keines der gängigen Klischees des Genres der romantischen Komödie auslassen.

Silvester in New York: Die Vertreterin der Times Square Alliance (Hilary Swank) ist für den reibungslosen Ablauf der Party verantwortlich. Gleichzeitig bereitet eine Chefköchin (Katherine Heigl) und ihre Sous-Chefin (Sofia Vergara) das Essen für die begehrteste Party des Abends, an dem der Rockstar Jensen (Jon Bon Jovi) auftreten wird. Ein Silvester-Hasser (Ashton Kutcher) und Jensens Backup-Sängerin (Lea Michele) bleiben zusammen im Lift stecken, eine Teenagerin (Abigail Breslin) und ihre Mutter (Sarah Jessica Parker) streiten sich darüber, ob sie an diesem Abend alleine ausgehend darf und eine Sektretärin (Michelle Pfeiffer), die am letzten Tag des Jahres ihren Job hinschmeisst, heuert einen Motorradkurier (Zac Efron) an, um ihre Neujahrswünsche in Erfüllung gehen zu lassen.

Seit 2003 der britische Film Love Actually wie eine Bombe eingeschlagen hat, versucht Hollywood krampfhaft, dessen Erfolgsformel mit episodenhaften romantischen Komödien wie He's Just Not That Into You oder Valentine's Day zu kopieren. Aber im Gegensatz zu Love Actually, der von normalen Menschen mit Macken und Fehlern handelt, sind die Figuren in New Year's Eve so unrealistisch wie der Weihnachtsmann. Ein reicher, gutaussehender Junggeselle widersteht ein Jahr lang allen Avancen hübscher Frauen, um um Mitternacht auf eine Frau zu warten, die er am letzten Silvesterabend kennengelernt hat. Oder ein 20-jähriger Motorradkurier lässt alles fallen, um die Wünsche einer mittelalterlichen Frau zu erfüllen? Seit es zwischen Ashton Kutcher und Demi Moore auch im wahren Leben krieselt, ist klar, dass solche Beziehungen noch nicht einmal in Hollywood funktionieren.

Während Regisseur Garry Marshall mit Märchen wie The Princess Diaries oder Pretty Woman Erfolg gehabt hat, geht sein Rezept für einen Kinohit heute nicht mehr auf. Der schwerfällige Schlagabtausch zwischen zwei hochschwangeren Pärchen (Sarah Paulson und Til Schweiger, Jessica Biel und Seth Meyers), die sich in ein Rennen um die Geburt des ersten Babys des neuen Jahres begeben, wirkt wie eine schlechte Sitcom aus den 80ern. Auch Jensens Neujahrsvorsatz, seine Karriere für die Frau die er liebt, an den Nagel zu hängen, ist so unrealistisch, wie die Tränen, die Hilary Swank nach dem Tod ihres Vaters (Robert De Niro) über die Wangen kullern. New Year's Eve will wohl das Publikum ansprechen, das aus Mamma Mia! oder einen Kassenschlager gemacht hat. Aber diese - vorwiegend weiblichen - Kinobesucher verdienen einen besseren Film.

16.09.2021

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Kommentare

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Patrick

vor 7 Jahren

Nettes und liebenwertes Feelgood nicht mehr und nicht weniger,da es leider zu klischeehaft und zu altgebacken daher kommt. Garry Marshall hat trotz das nicht alle seine Filmen Top Kritken bekamm uns im Herzen berüht unvergessen ist natürlich Pretty Women er ist leider nicht mehr unter uns er starb im Juli 2016.R.I.P Garry MarshallMehr anzeigen


Bounty25

vor 12 Jahren

tralala romantic movie, nichts anspruchsvolles aber noch witzig und leicht so für zwischendurch


ingrid83

vor 12 Jahren

Sehr erfrischender Film mit Starbesetzung! Jede einzelne Geschichte ist herrlich!


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