Play Dänemark, Finnland, Schweden 2011 – 118min.

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Eine Gruppe schwarzer Teenager hat sich in Göteborg auf das Ausrauben jüngerer Kinder spezialisiert. Ohne jemals direkt Gewalt anzuwenden, setzen sie ihre Opfer mit ausgeklügelten Rollenspielen derart unter Druck, dass diese ihnen am Ende mit Handkuss sämtliche Habseligkeiten aushändigen. Ruben Östlunds zweiter Spielfilm beruht auf einer wahren Begebenheit, erinnert jedoch nicht nur dem Namen nach an Michael Hanekes Funny Games. Anders als bei Haneke jedoch, bekommen die beklemmenden Gefühle, die seine sadistischen Spielchen beim Zuschauer auslösen, eine konkrete politische Dimension. Ruben Östlund hat ein feines Gespür für die dunklen Flecken der schwedischen Vorzeigegesellschaft. Und er geht am liebsten dahin, wo es am meisten wehtut. In Turist( 2014 ) entlarvte er einen Familienvater als Hosenscheisser, und in Play hält er dem schwedischen Traum der konfliktfreien multikulturellen Gesellschaft den Spiegel vor: Wo endet die Toleranz, und wo beginnt die Feigheit? Wie reagiert eine auf politische Korrektheit getrimmte Gesellschaft auf eine Gruppe ausgefuchster Teenies, welche sich die Stereotypen der Political Correctness gezielt zunutze macht? Östlunds Film hat in Schweden eine breite politische Debatte losgetreten. Und das ist gut so. Denn wie leicht hehre Ideale ins Wanken geraten und Mitleid in Hass umschlägt, wenn sich Migranten für einmal nicht wie dankbare Opfer verhalten, wird uns immer wieder schmerzhaft vor Augen geführt. Östlunds Film besticht aber nicht nur durch seinen Mut zur politischen Unkorrektheit, sondern ebenso sehr durch seinen feinen Humor und seine bis ins letzte Detaildurchkomponierten Tableaus.

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