Lachsfischen im Jemen Grossbritannien 2011 – 108min.

Filmkritik

Alles auf Zucker

Patrick Heidmann
Filmkritik: Patrick Heidmann

Ob man den Filmtitel clever findet oder doch eher sperrig und ziemlich unsexy, ist vermutlich eine Typenfrage. Dass Salmon Fishin in the Yemen die Sache ziemlich treffend auf den Punkt bringt, steht allerdings außer Frage.

Vom Lachsfischen in seiner Wüsten-Heimat nämlich träumt der jemenitische Scheich und passionierte Angler Muhammed ibn Zaidi bani Tihama (Amr Wakd), und weil Geld keine Rolle spielt, beauftragt er eine britische Firma damit, das Projekt in die Tat umzusetzen. Deren Mitarbeiterin Harriet Chetwode-Talbot (Emily Blunt) wiederum wendet sich an Dr. Alfred Jones (Ewan McGregor), einen internationalen Lachs- und Forellenexperten.

Der hält die Anfrage eigentlich für hirnrissigen Unfug, doch dann wird von höchster Stelle interveniert. Die PR-Beraterin des Premierministers (Kristin Scott Thomas) nämlich sucht händeringend nach einem erbaulichen Nahost-Thema um die Presse von schlechten Kriegsnachrichten abzulenken. Also ziehen plötzlich doch alle an einem Strang, um schottische Lachse im Jemen ansässig zu machen. Und natürlich kommen sich der in seiner Ehe unzufriedene Jones und Chetwode-Talbot, deren Freund als Soldat in Afghanistan stationiert ist, näher.

Eine derart kuriose Prämisse wie die von Salmon Fishing in the Yemen kann natürlich nur aus England kommen, wobei man sicherlich dazusagen sollte, dass diese britische Produktion andere Schwerpunkte setzt als die populäre Bestseller-Vorlage von Paul Torday. Wo dort die Geschichte in erster Linie eine freche Politsatire über das schwierige Verhältnis Großbritanniens zum Jemen war, steht im Film nun ganz klar die Romanze der Protagonisten im Zentrum. Was nicht weiter verwundet, schließlich übernahm die Regie Lasse Hallström, der noch jede Geschichte ein wenig zu süßlich inszeniert hat.

Auch Salmon Fishing in the Jemen hat wenig echten Biss, an Tempo mangelt es bisweilen ebenfalls. Und die exotische Darstellung des weisen Scheichs (und der ihn umgebenden Konflikte) ist in ihren Klischees durchaus fragwürdig. Den vor Charme nur so strotzenden Hautpdarstellern Emily Blunt und Ewan McGregor könnte man allerdings trotzdem ewig dabei zusehen, wie ihre anfänglichen Kabbeleien irgendwann in wesentlich tiefere Gefühle umschlagen. Und Scott Thomas ist - auch wenn sie mitunter wirkt als sei sie im falschen, nämlich sehr viel parodistischeren Film gelandet - eine komödiantische Wucht.

18.02.2024

3

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Kommentare

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Tatschi82

vor 11 Jahren

Sehr berührend und witzig, Ewan McGregor wie immer toll. Der Schluss ist aber leider etwas kitschig, was wirklich schade ist


tuvock

vor 11 Jahren

Dass die 30 Mille Produktion nur 10 Mille in den USA einspielte ist klar, aber macht nichts, ich fand den Film trotzdem nett. Ich würde sagen dass der Film gut geeignet ist mit seiner Freundin Zungenküssend im Film zu hocken und darüber zu reden, was demnach passiert, aber ich würde sagen auch zu Haus auf DVD ist der Film gut.

Er ist wie gesagt gut gespielt aber nicht so spannend, er ist ruhig aber nicht so super toll, macht nichts.

78 von 100 Punkten bekommt er trotzdem obwohl die Story absurd ist.Mehr anzeigen


tuvock

vor 11 Jahren

Wenn der 1946 in Stockholm geborene Regisseur Lasse Hallström einen Film macht, freue ich mich immer besonders, denn seine Filme haben Sinn, sie sind ruhig, es gibt keine Wackelkamerabilder, es gibt keinen Horror, keine Brutalität, mehr oder weniger, und wer es schafft Filme wie " Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft" zu machen wo Männer ungeniert weinen können verdient meine Hochachtung.

Ewan McGregor spielt in dem Film Dr. ALFRED JONES, der mit dem Scheich MUHAMMAD IBN ZAIDI BANI TIHAMA die Idee verwirklichen will, der Scheich hat 1 Milliarde US $ am Konto oder so, eine Lachszucht im Jemen zu eröffnen. Ja richtig gelesen, Jemen. Dort wo es Wüste gibt. Der Staat in Vorderasien der zur arabischen Halbinsel gehört, wo die Hauptstadt Sanaa ist, die man im Film nicht sieht, der Jemen der 528. 000 Km² groß ist und der 24 Millionen Einwohner hat, das Land das schon genügend Kritik einstecken mußte, das Land wo das Öl zurück geht, wo es kein Sozialsystem gibt und weiterhin Familien dafür zuständig sind das die Eltern oder Großeltern versorgt werden, in dem Land will er 'ne Lachszucht ermöglichen. Ja das ist irre, stimmt.

Er hätte natürlich die Idee längst ad acta gelegt wenn nicht die süße Anwältin HARRIET CHETWODE-TALBOT ihn dazu gebeten hätte im Film sagt Jones dauernd Miss CHETWODE-TALBOT, statt Frau HARRIET. Finde ich eigenartig, aber passt irgendwie, weil durch das sanfte smarte Aussehen und Wirken von Jones hat man echt das Gefühl das hie rechte Engländer vor Ort sitzen.

Der 1971 geborene Schotte Ewan ist nun nicht so der Engländer aber er wirkt irgendwie so, nett, freundlich, smart, ist er im Film so was wie ein nie alternder Jungstar der immer adrett wirkt und auf alle Fälle eines nicht kann, Böse sein, denn wie kann man schon böse sein wenn man Obi Wan spielt, den Jedi Meister.

Dass der mal in " Trainspotting" einen Junkie spielte der 15 Kg abgenommen hat für die Rolle kann man sich schwer vorstellen, jedenfalls im Film ist es HARRIET die von Emily Blunt gespielt wird, die ihn dauernd belagert bis er nachgibt. Natürlich nicht so wie man es sich wünscht, sondern einfach nett. So nach dem Motto, Bitte machen sie das, er hat natürlich Ausreden was nicht zu tun und macht es dann doch, ja so richtig einfach. Leider.

Will damit sagen, der Film hat nicht gerade so Dialoge wo 2 Leute miteinander kämpfen, wo man sich als Zuseher freut wer gewinnt, nein das hat er nicht, leider, das hätte ich mir mehr gewünscht, aber das macht nichts,
der Film hat eine sehr ungewöhnliche Geschichte, und das ist ein guter Anfang.

Die 1983 geborene Engländerin Blunt die ja gar nicht so hübsch ist, die aber in vielen Filmen in letzter Zeit vorkommt und mit Ihren Schlafzimmeraugen wirkt wie 'ne Sumpfkuh, spielt in dem Film so 'ne richtige Dame die keine sein will aber irgendwie doch eine ist, will sagen, sie ist in dem Film eigentlich die hocherhobene Zimtzicke die eigentlich viel mehr Hilfe im Film braucht als Jones, der sich still und heimlich in sie verliebt, während sie Ihre Einsamkeit trotz einer Liebe mit Ihrem Freund ROBERT so dahin lebt.

Eigentlich will ja der Angelexperte Jones nicht diesen Auftrag ausführen aber als dann noch dazu Kristin Scott Thomas als PATRICIA MAXWELL auftaucht, die von der englischen Regierung ist, ja er in der Mitte, links und rechts 2 starke Frauen, da sagt er zu. Jones ist einer von den 2 Millionen Angelsüchtigen in England und die wollen eigentlich gar keine Lachse hergeben nur weil ein Jemenitischer Prinz gerne in England ist und auf Lachsfangen steht und das in seiner Heimat anbieten möchte

Im Film ist Jones verheiratet, aber die Frau von ihm will nur Karriere, er ist so der Familienmensch, wo ich sage, Naja man hätte da schon das Drehbuch nicht so langweilig schreiben können, ja es ist ein anspruchsvolles nettes Drehbuch, und GREGOR spielt seine Rolle gut aber irgendwie hätte ich mir mehr Spannung gewünscht, innere Zerrissenheit, wirkliche Rosenkrieg Kämpfe, aber ich glaube das wäre dann ein anderer Film geworden.

Spannend wird es im Film als HARRIET Ihren Freund ROBERT nicht mehr hört, ROBERT MAYERS der in Afghanistan als Soldat verschollen ist, aber auch da hat der Film nicht weitergemacht, schätze er wäre sonst 2 Stunden lange geworden und nicht nur 104 Minuten.

Natürlich ist es nicht so einfach 10. 000 Lachse zu ordern also nimmt man Zuchtlachse, aber leider geht nicht alles gut, die Lachse schwimmen stromaufwärts, in Jemen hat man einen See gebaut, eine Staumauer und was weiß ich, ja 'ne Menge, 50 Millionen US $ hat das Ganze gekostet oder so, dann eben passiert es dass einige Rebellen einen Sabotageakt verüben, alles wird fast zerstört.

Ja einige Lachse überleben und JONES ist doch bereit da, mit zu machen und dann wird es noch mal spannend, JONES wollte ja das Projekt gar nicht aber gegen 2 Frauen kann man sich schwer wehren außer man hat einen flotten Dreier im Bett.

Jedenfalls wird auf einmal ROBERT gefunden, gerade als HARRIET sich in JONES verliebt hat.

Wenn der Film nicht so schnörkellos wäre, würde er spannender sein, das hat er aber nicht so gut hinbekommen wieso weiß ich auch nicht, ich hatte mir schon mehr gewünscht, ja vielleicht ist dass der Grund wieso der Film nicht so erfolgreich ist, aber das ist klar, der Film ist ruhig, er hat nette Landschaften, er ist gedacht für Leute die einen ruhigen stressfreien gewaltfreien Kinoabend haben möchten, ein Film der dich nicht aufregt, ja ein Film der nett und ruhig ist, das ist auch das Problem des Filmes, leider ist der Film viel zu wenig spannend, aber nett, viel zu wenig Action aber dafür etwas Romanze, viel zu wenig Horror und Crime, dafür Liebe, Schnulze, Musik und Landschaft.

Dass die 30 Mille Produktion nur 10 Mille in den USA einspielte ist klar, aber macht nichts, ich fand den Film trotzdem nett. Ich würde sagen dass der Film gut geeignet ist mit seiner FrMehr anzeigen


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