Super 8 USA 2011 – 111min.

Filmkritik

Gruseln wie früher

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Eine liebevollen Hommage an die Alien-Filme der 70er und 80er Jahre: Lost-Schöpfer J.J. Abrams und Produzent Steven Spielberg bringen Nostalgie und Sentimentalität zurück auf die Leinwand. Gefühle, die den Sommer-Kassenschlagern vergangener Jahre fehlten.

Seltsame Dinge passieren in der Kleinstadt Lillian im Sommer von 1979. Nach dem tragischen Unfalltod seiner Mutter ist die einzige Ablenkung des 13-jährigen Joe Lamb (Joel Courtney) die Arbeit an einem Zombiefilm, der von seinem Freund Charles (Riley Griffiths) mit einer Super 8-Kamera gedreht wird. Als die Kinder und ihre Kamera Zeugen eines tragischen Zugsunglücks werden und daraufhin Menschen, Hunde und Autos auf unerklärliche Weise aus Lillian verschwinden, wird bald klar, dass die Fracht dieses Zugs alles andere als harmlos war.

Im Zentrum von Super 8 stehen aber nicht die Action und Special Effekte. Vor dem Hintergrund eines Katastrophenfilms spielen sich spannende menschliche Dramen ab. Der Verlust eines Elternteils, Konflikte zwischen Joes Vater (Kyle Chandler) und seinem Sohn, seine blühende Jugendromanze mit einem hübschen Girl (Elle Fanning) und grossartige schauspielerische Leistungen des jugendlichen Cast machen Super 8 sehenswert.

Sowohl Abrams als auch Spielberg haben in ihrer Jugend mit Enthusiasmus zu Hause Filme gedreht. Zu Spielbergs Zeiten waren es 8-mm-Filme, die später zum Super-8-Format avancierten. Die Legende besagt, dass Abrams als 15-jähriger mit einem dieser Filme in einem lokalen Filmwettbewerb schon Spielbergs Aufmerksamkeit erregt haben soll. Später half Abrams mit, die 8-mm-Filme des jungen Spielberg zu restaurieren.

Bei all diesen Gemeinsamkeiten ist es kein Wunder, dass Super 8 an solche von Spielberg inszenierte oder produzierte Klassiker wie E.T., The Goonies oder Close Encounters of the Third Kind erinnert. Aber eine gute Hommage ist allemal besser als ein schlechtes Original. Abrams hält sich an eine wichtige Regel des Filmemachens: Action macht nur dann Sinn, wenn uns die Menschen in ihrem Zentrum auch etwas bedeuten. Seine Fähigkeit, uns die zentralen Figuren näher zu bringen und seine Erzählweise mit dem Blick fürs Detail sind grossartig und wichtiger, als der Alien, für dessen Aussehen es Abrams am Schluss des Films scheinbar an Phantasie gemangelt hat.

29.04.2024

4

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Kommentare

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alim99

vor 12 Jahren

Der Film hat miich einfach umgehauen die Schauspieler und die story sind traumhaft.
Eine Mischung von E. T. und den Gooneys.


star_toaster

vor 12 Jahren

langweilig. schlechte schauspieler. noch schlechtere story


fol

vor 12 Jahren

Spannend. Überraschend. Ein guter Film. Nicht mehr, nicht weniger...


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