Unknown Identity Kanada, Frankreich, Deutschland, Japan, Grossbritannien, USA 2011 – 113min.
Filmkritik
Bin ich ein Berliner?
Der spanische Regisseur Jaume Collet-Serra, bekannt für Horrorfilme wie Orphan oder House of Wax, legt seine bislang größten US-Produktion vor: einen klassischen Actionthriller, der in Berlin gedreht wurde.
Dr. Martin Harris (Liam Neeson) soll in der deutschen Hauptstadt einen Vortrag halten. Aber als er in einen Taxiunfall verwickelt wird und erst nach ein paar Tagen im Krankenhaus zu sich kommt, versteht er die Welt nicht mehr. Seine Gattin scheint ihn nicht zu kennen, ein anderer Mann (Aidan Quinn) gibt sich als Martin Harris aus, und ein Killer ist ihm auch noch auf den Fersen. Immer mehr zweifelt Harris an seinem Verstand. Doch mit Hilfe der Taxifahrerin (Diane Kruger) und einem Ex-Top-Agenten der Stasi (Bruno Ganz) will er die Wahrheit ans Licht bringen und seine Identität zurückgewinnen.
Natürlich wird der eine oder die andere nach dem Film wieder behaupten, den Fortgang der Geschichte früh geahnt zu haben. Insgesamt aber erzählt Unknown doch einen Plot, der zahlreiche wirklich überraschende Wendungen nimmt und allerlei Potential für Spannung bietet. Bis zum letzten schafft es Collet-Serra zwar nicht, dieses dann auch auszureizen. Aber was klassische Thriller ganz ohne Fantasy-, Horror- und andere störende Elemente angeht, die in Hollywood dieser Tage ja eher Mangelware sind, kann man weit schlechter fahren als hiermit.
A propos Fahren: das große Plus dieses Films - neben einem gewohnt sehenswerten Liam Neeson, der es sich auf seine alten Tage in der Position des Actionhelden bequem gemacht hat - ist tatsächlich Berlin. Selten sah man die Stadt so überzeugend in Szene gesetzt bzw. in ein Hollywood-Licht getaucht, so dass selbst, wer die Stadt kennt, nicht allzu betrübt ist, dass für die Flughafenszenen statt den in die Jahre gekommenen, winzigen Hallen von Tegel die modernen Airport-Bauten von Leipzig/Halle herhalten musste. Nicht zuletzt eine Auto-Verfolgungsjagd über die Friedrichstraße ist so gut, dass sie einem länger in Erinnerung bleibt als viele andere Szenen der Berlinale 2011, auf der Unknown im Wettbewerb lief, allerdings ausser Konkurrenz.
Dein Film-Rating
Kommentare
Liam Neeson finde ich zwar einen grandiosen Schauspieler, aber in Unknown Identity enttäuscht er. Vom Film hätte ich mir mehr Action und Spannung erwartet, wie etwas in Taken. Wer aber auf
In Deutschland spielender Thriller, der nicht ganz überrascht: Zwar ist die Besetzung vom Feinsten und die Spannung bleibt bis zum Ende bestehen. Die Auflösung der Geschichte, sowie die Kehrtwende des Helden überzeugt dann aber nicht. Toll Bruno Ganz in der Rolle des Privatschnüfflers mit STASI Vergangenheit., Liam Neeson souverän, aber nicht so stark wie in 96 Hours. Augengucker sind Diane Krüger und January Jones!… Mehr anzeigen
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