Argo USA 2012 – 120min.
Filmkritik
Ein riskanter Plan
Guter Spionage-Thriller mit etwas zu patriotischem Happy End: Ben Affleck befreit in seiner dritten Regie-Arbeit sechs amerikanische Geiseln im Iran aus den Fängen des Ayatollah.
Am 4. November 1979, auf dem Höhepunkt der iranischen Revolution, werden beim Sturm der US-Botschaft in Teheran 52 Amerikaner als Geiseln gefangen genommen. Sechs Angestellten gelingt die Flucht in die kanadische Botschaft. Da es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie dort aufgestöbert werden, hat der CIA-Exfiltrations-Spezialist Tony Mendez (Ben Affleck) die Idee, die Geiseln als Filmcrew eines fiktiven Sci-Fi-Films zu tarnen und so aus dem Land zu schleusen. Mit Hilfe eines Produzenten (Alan Arkin) und eines Maskenbildners (John Goodman) geht der aufwändigste Hollywood-Film aller Zeiten in Produktion, der gar nie existierte.
Basierend auf einer wahren Geschichte, die aus Sicherheitsgründen während Jahrzehnten geheim gehalten werden musste, konstruiert Regisseur und Hauptdarsteller Ben Affleck ein spannendes Netz, das den Ablauf der Ereignisse aus der Sicht des Agenten, der Hollywood-Produzenten und der CIA-Mitarbeiter widergibt. Damit der Film nicht zu einer langweiligen Geschichtsstunde verkommt, packt Affleck viel Witz in die Absurdität der Szenen und Figuren in Hollywood, wo Ende der 1970er Jahre jeder nach dem nächsten Sci-Fi Hit à la Star Wars lechzt. Produzent Lester Siegel kreiert eigenhändig die nicht ganz jugendfreie Tagline des Films: "Argo Fuck Yourself".
Mit Filmen wie Gone, Baby, Gone und The Town hat Ben Affleck bewiesen, welches Talent er für die Regie-Arbeit hat. Seine Liebe fürs Detail ist im unterschiedlichen Filmmaterial spürbar, das er für die Szenen im Iran, in Washington und Hollywood gebraucht hat. Als Hauptdarsteller ist er schon eher Geschmackssache; für einen CIA-Agenten, der sich unauffällig unter die unterschiedlichsten Menschenmassen mischen können sollte, ist Affleck wohl zu gross und gutaussehend. Und für nicht amerikanische Gemüter nimmt der Film über die iranische Revolution, mögen ihm auch meist wahre Begenheiten zu Grunde liegen, eine etwas gar unselbstkritische und patriotische Haltung ein.
Dein Film-Rating
Kommentare
Äusserst packend inszeniert, auch wenn die Story schlussendlich geradlinig und verläuft und brav den Thriller-Standards folgt.
Zeitgeschichte topp und spannend erzählt. So macht der Geschichtsunterricht Spaß.
Ben Affleck kann als guter Regisseur überzeugen, weit ab von den Blockbustern und Commerzmovie's und
Spannend inszeniert und die Szenen welche die Filmindustrie auf die Schippe nehmen, vor allem dank der herrlich aufgelegten Arkin und Goodman, machen den Film sehenswert. Auch wenn im Finale etwas dick aufgetragen wird.
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