Ausgerechnet Sibirien Deutschland, Russische Föderation 2012 – 100min.
Pressetext
Ausgerechnet Sibirien
Matthias Bleuel (Joachim Król), pedantischer Logistiker des Modeversandhandels Fengler aus Leverkusen, lebt seit der Scheidung von seiner Frau Ilka (Katja Riemann) allein in seinem spießigen Reihenhäuschen. Da beauftragt ihn sein russlandsentimentaler Chef Fengler (Michael Degen), in eine winzige Verkaufsstelle des Unternehmens in Südsibirien zu reisen. Das hat Bleuel gerade noch gefehlt! Mit dickem Daunenmantel, Pfefferspray und Desinfektionsmittel bewaffnet, erwartet Bleuel Eis, Schnee und Gefahr.
Schon als sein Anschlussflug in Novosibirsk ohne Begründung gestrichen wird, ist Bleuel aufgeschmissen und völlig überfordert von der fremden Kultur und Sprache. Zum Glück hilft ihm sein alter Schulfreund Holger (Armin Rohde) aus der Patsche. Am Ziel seiner Reise angekommen, ist nichts so wie erwartet. Und nicht nur der junge Dolmetscher Artjom (Vladimir Burlakov) gibt ihm schnell zu verstehen, dass die Uhren in Kemerovo anders ticken.
Wie sehr, begreift Bleuel, als er sich bei einem Konzert auf den ersten Blick in die schorische Sängerin Sajana (Yulia Men) verliebt. Ihre Stimme berührt ihn in seinem Innersten, weckt ihn wie aus einem tiefen Schlaf. Bleuel beschließt, Sajana in ihr abgelegenes Heimatdorf hinterher zu reisen. Was als Geschäftsreise anfing, wird das größte Abenteuer, das Bleuel bisher erlebt hat...
Dein Film-Rating
Kommentare
Ein humorvolles Aussteigermärchen mit einem typischen Joachim Król als Matthias Bleuel. Nur, dass er hier über die Stufe seiner Rolle im Rossini hinausgewachsen ist. Doch bevor er zur schönen Schamanentochter Sajana (Yuliya Men) vom Stamme der Schoren in die Taiga zurückkehrt, werden noch viele Klischees über das russische Wirtschaftssystem abgelassen. Er der Wessi aus Leverkusen verzweifelt an der lockeren Verkaufsstrategie der Einheimischen. Heiratsangebote gegen Reisepass oder ein übersichtliches Frühstück bekommt Mathias gerade noch auf die Reihe. Mit dem Busenwunder Galina (Soja Burjak) fällt ihm das schon schwerer. Hier läuft gar nichts ohne einen kräftigen Schluck aus der Wodkapulle. Die prall gefüllte Handlung wird zum Roadmovie in wunderschöner Landschaft, wenn Matthias seine Sajana sucht. Und nebenbei gibt es von den Einheimischen jede Menge Lebensweisheiten wie z. B. ‘ Die Eier sollen das Huhn nicht belehren. ‘ oder ‘Eine fette Gans wird selten alt. ‘
Die Symbolik der Libelle ist in ihrer Ambivalenz noch ganz nett, beim Sonnenuntergang auf der Bank unterm Apfelbaum und der Schamanin am Lagerfeuer wird es grenzwertig. Ist aber wohl Absicht. Die Cameos von Katja Riemann und Armin Rohde sorgen ebenso für zusätzliche Abwechslung wie der Kurzauftritt des ewigen Brunetti-Chefs Michael Degen. Nicht schlecht diese lockere Unterhaltung. Ein Ethnospaß, der keinen verletzt.… Mehr anzeigen
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung