Der Ruf der Wale Grossbritannien, USA 2012 – 107min.
Filmkritik
Die Qual der Wale
Ein Ereignis aus dem Jahr 1988: Drei Wale sind im Eis eingeschlossen. Das Drama in Alaska wird zum Medienhype. Big Miracle schildert in bester Hollywood-Manier, wie Umweltschützer, Journalisten, Politmanager und Unternehmer zusammenspannen, um die Tiere zu retten.
Der Fernsehreporter Adam Carlson (John Krasinski) sendet nette Berichte aus Barrow, einem Kaff im äussersten Norden Alaskas. Über das eisige Klima, das Leben der Inuit oder Snowmobile. Dabei würde er gern Reportagen machen, die national beachtet und gesendet würden. Doch dann fällt ihm der Knüller in den Schoss: Drei Grauwale werden quasi vor seiner Nase vom Eis eingeschlossen, das sich in diesem Jahr 1988 dramatisch schnell ausbreitet. Wale können nur überleben, wenn sie in gewissen Abständen auftauchen und Luft schnappen können. Die Bewohner von Barrow tun alles, um eben dieses «Luftloch» im Eis freizuhalten.
Das Problem ist nur: Der Weg der Walefamilie zum Meer - und damit zum Überleben - ist versperrt. Ohne fremde Hilfe – keine Chance. Adam Carlson gelingt es, das lokale Drama national breit zu schlagen und die Öffentlichkeit zu alarmieren. Das Thema Wale sensibilisiert und lässt niemanden kalt. Gewiefte Manager bei den Medien, in Politik und Wirtschaft erkennen das Gefühlspotenzial und machen mit – zur Rettung der Wale. Das sind der Öl-Tycoon J.W. McGraw (Ted Danson), der sein Herz für Wale entdeckt, die Politmanagerin Kelly Meyers (Vinessa Shaw), die ihrem Chef zur Neuwahl verhelfen will, die TV-Tussi Jill Jerard (Kristen Bell), die sich zu profilieren sucht, und die Greenpeace-Aktivistin Rachel Kramer (Drew Barrymore). Sie alle haben erkannt, dass die Wale in Not ein wunderbares Vehikel (nicht Miracle) bieten, um sich selbst oder eine Organisation positiv in Szene zu setzen
Und so nehmen das Drama und das Interesse der Öffentlichkeit vehement zu. Regisseur Ken Kwapis und seine Autoren Jack Amiel und Michael Begler sind glücklicherweise so gescheit, das Thema Walschutz nicht übermässig zu strapazieren. Die Botschaft kommt auch so an. Man muss dem konventionellen, aber emotionalem Film mit einer engagierten Drew Barrymore zugute halten, dass er eine wahre Begebenheit zeitgeschichtlich einbindet und die amerikanisch-sowjetische Zusammenarbeit bei diesem Wal-Einsatz als Zeichen der Zeit markiert, quasi als Metapher für das Auftauen des Kalten Krieges.
So oder so: Der Ruf der Wale wird mit Sicherheit nicht ungehört bleiben. Der Film packt die Zuschauer, und seine Mission ist klar wie die Naturschutz-Anliegen.
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Kommentare
Mensch/Tier filme fand ich schon immer schön und wenn es noch nach einer wahren geschichte ist, ist es perfekt. es war schön, aber auch zumteil langweilig
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