John Carter USA 2012 – 132min.
Filmkritik
Schwereloser Hüpfer auf dem Mars
Ferne Galaxien sind für gewöhnlich das Ziel von Science-Fiction-Filmen mit Ausserirdischen. Der Schauplatz von John Carter ist hingegen der nahe Mars. Das auf den Klassiker «A Princess of Mars» von Edgar Rice Burroughs basierende Science-Fiction-Märchen ist ein buntes, technisch perfekt inszeniertes Spektakel.
Als Veteran des amerikanischen Bürgerkriegs hat John Carter (Taylor Kitsch) schon vieles erlebt. Doch als er sich nach der Flucht vor Apachen plötzlich in einer fremden Landschaft wiederfindet und in weiten Hüpfern durch die Gegend springt, kann er sich das nicht so richtig erklären. Noch erstaunter ist er, als er auf riesige grüne Lebewesen mit vier Armen stösst. Bald lernt er ihre Sprache und rettet Dejah Thoris (Lynn Collins), die Prinzessin von Helium, einer von der menschenähnlichen roten Rasse bewohnten Stadt. Gemeinsam müssen sie Barsoom, wie Mars in der Sprache der Bewohner genannt wird, vor dem Untergang retten.
Im Februar 1912 erschien das erste Kapitel des später als «A Princess of Mars» veröffentlichen Romans von Edgar Rice Burroughs. Der über zehn Jahre nach War of the Worlds von H.G. Wells erschienene Roman zählt zu den einflussreichsten Werken des Genres. Wenn also in John Carter plötzlich die Prinzessin in knapper Bekleidung erscheint, dann haben die Filmemacher das nicht etwa bei Star Wars abgeschaut, sondern George Lucas liess sich vielmehr von Burroughs inspirieren.
Der Roman lieferte Regisseur Andrew Stanton (Finding Nemo), der zusammen mit Mark Andrews und Michael Chabon das Drehbuch verfasste, allerdings nur eine unverbindliche Vorlage für ihre eigene Interpretation der Reise auf einen anderen Planeten. Zahlreiche Elemente sind zwar immer noch vorhanden, doch die von Burroughs ausschliesslich aus der Perspektive von John Carter erzählte Erkundung einer unbekannten Kultur wurde ordentlich umgeschichtet und anders gewichtet.
Antriebsfeder für die Handlung in John Carter ist die im Roman nur kurz erwähnte, erzwungene Hochzeit von Dejah Thoris mit einem verfeindeten Krieger. Zudem haben die Filmemacher durch die Einführung von übernatürlichen Gestalten eine Erklärung erfunden, wieso John Carter von der Erde auf den Mars gelangte. Die Handlung dient aber sowieso primär als Aufhänger für möglichst atemberaubende Schlachten und spektakuläre Kämpfe. Die visuellen Effekte sind dann auch der herausragende Aspekt von John Carter. Die Geschichte über sich bekriegende Völker, deren Schicksal von kaltblütigen Göttern gelenkt wird, ist hingegen austauschbar.
Dein Film-Rating
Kommentare
Popcorn-Kino ohne grosse Ansprüche. Ideal für einen verregneten Sonntag. Zurücklehnen und konsumieren.
Der Film ist deutlich besser als die offiziellen Kritiken: Er hat nämlich mal wirklich eine recht komplexe Story!
Das ist zugleich auch das einzige Manko: Zuviel Handlung in zu wenig Zeit -als Zweiteiler wäre er top geworden, so gibt's einen halben Stern Abzug: 4. 5
Guter unterhaltsamer Film, den man sich ansehen sollte. Die Stroy ist zwar wirklich kitschig, aber wirklich gut gemacht..... mit happy end.
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