Ted USA 2012 – 106min.
Filmkritik
Ein Plüschtier für Erwachsene
Als Erfinder der Zeichentrick-Serie "Family Guy" ist Seth MacFarlane Freunden des derben Humors bereits ein Begriff. In seinem ersten Kinofilm erzählt er ausgerechnet von einem lebendig gewordenen Teddybären, der sich freilich längst nicht so jugendfrei aufführt, wie er aussieht.
Der Wechsel vom Zeichentrick- zum Realfilm ist nicht immer ein ganz reibungsloser, und so ist es nicht unbedingt verwunderlich, wenn man für die ersten Schritte nach einer Art Mittelweg sucht. So ähnlich hat es zumindest Seth MacFarlane getan, der mit den Kultserien Family Guy und American Dad! einer der ganz großen im amerikanischen Animations-Business ist. Für sein Debüt als Kinoregisseur setzt er nicht nur auf Mark Wahlberg als Hauptdarsteller, sondern auch auf einen CGI-animierten Teddybären als zweiten Protagonisten. Und spricht diesen natürlich auch gleich selbst - schließlich leiht er auch schon dem dümmlichen Peter aus "Family Guy" seine Stimme.
In einer netten Rückblende sieht man in "Ted" wie - einer Sternschnuppe und eines Wunders sei Dank - der größte Wunsch des achtjährigen John in Erfüllung geht: Sein Teddy wird plötzlich lebendig. Nachdem der erste Schock überwunden ist und Ted (im Motion Capture-Verfahren dargestellt durch MacFarlane) kurzzeitig zur Berühmtheit wird, ist die ungewöhnliche Freundschaft der beiden schnell Normalität. Und das auch noch 27 Jahre später. John (Mark Wahlberg, mit viel Spaß an der Albernheit) und Ted leben zusammen, hängen gemeinsam vor der Glotze und dröhnen sich mit Bier und Drogen die Birne zu. Johns Freundin Lori (Mila Kunis, auf dem besten Wege sich auf deftige Komödien festlegen zu lassen) schaut sich das eine ganze Weile geduldig mit an. Doch als irgendwann auch das Thema Hochzeit auf den Tisch kommt, hat sie genug von Johns unreifem Verhalten und stellt ihm ein Ultimatum: Sie oder der Bär. Schweren Herzens fasst er einen Entschluss. Doch schon als Ted die erste große Party in seiner neuen Junggesellenbude schmeißt, fällt das Standhaftbleiben enorm schwer.
Dass „Ted“ im Grunde auf einem einzigen Witz basiert - ein Teddy wird lebendig und benimmt sich post-pubertär daneben wie ein zum Stofftier gewordener Adam Sandler-Verschnitt - lässt sich nicht wirklich bestreiten. Dass dieser Witz ziemlich gut ist, ebenfalls nicht. Doch das heißt nicht, dass sich damit auch wirklich ein ganzer Film bestreiten lässt. Gleiches gilt auch für all die popkulturellen Anspielungen (von SpongeBob bis Flash Gordon), prominenten Cameos und hemmungslos albernen Gags am Rande, mit denen MacFarlane sein Kinodebüt im "Family Guy"-Stil (und häufig durchaus effektiv) unterfüttert. Sobald sich der Film in der zweiten Hälfte nämlich immer mehr auf seine unterkomplexe (Liebes-)Geschichte konzentriert, zu der auch noch ein schmieriger Nebenbuhler sowie ein gestörter Bären-Entführer gehören, desto schneller geht ihm irgendwann die Luft aus.
Dein Film-Rating
Kommentare
Eine sehr witzige Komödie von "Familiy Guy" Schöpfer Seth McFarlane über einen Teddybären namens "Ted", der durch magische Kräfte zum Leben erweckt wird und dessen Alltag im Erwachsenenalter von Drogen, Alkohol und Prostituierten bestimmt wird. Dies ist genau so derb und unter der Gürtellinie wie es klingt. Wer diese Art Humor mag, wird bei diesem Film sicherlich auf seine Kosten kommen. Die hohe Gagdichte macht die eher seichte Handlung wieder wett.
7.5/10… Mehr anzeigen
Sehr derbe Komödie über einen Teddy der lebendig zum besten Kumpel seines (ewig pubertierenden) Besitzers wird und deshalb seine Beziehung aufs Spiel setzt.
Selten hat man ein Kinderspielzeug so vulgär und obszön gesehen: Ted flucht, prügelt sich und baggert jede Tussi an. Super sind die Sidekicks allen voran mit Sam Jones, dem Flash Gordon, aber auch von Norah Jones (as herself) und Ryan Reynolds! Mein persönliches Highlight: Die Entsorgung des "A-A" durch Mila Kunis mit einem sich hiter der Säule versteckenden Mark Wahlberg (köstlich!!) 4 Sterne (****)… Mehr anzeigen
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