Free Birds USA 2013 – 91min.
Filmkritik
Free Birds
Zwei Truthähne auf eine Zeitreise, um die Vergangenheit zu ändern. Ihr Ziel: truthahnfreies Essen an Thanksgiving. Free Birds enttäuscht durch seine schwachen CGI-Tricks und die unsympathischen Charaktere.
Die beiden Truthähne Reggie und Jake sind alles andere als erfreut darüber, dass die Menschen Jahr für Jahr zu Thanksgiving ihresgleichen verzehren. Sie sind der Meinung: Nie wieder Truthahn als Festtagsbraten! Um den Lauf der Geschichte zu ändern und das Schlachten zu verhindern, stürzen sich die Beiden in ein haarsträubendes Abenteuer: In einer eierförmigen Zeitmaschine reisen sie zurück ins 17. Jahrhundert und landen bei Pilgern an der Ostküste, die gerade dabei sind, das allererste Thanksgiving zu feiern – inklusive des Festtagsbratens.
Der kanadische Animator Jimmy Hayward gehört zu den versiertesten Trick-Spezialisten überhaupt. So wirkte er bereits in den 90er-Jahren an der Realisierung des Klassikers Toy Story mit, später folgten Hits wie Finding Nemo oder Monsters Inc.. Seine erste eigene Regie-Arbeit, Horton Hears a Who!, erwies sich 2008 als großer Kassen-Erfolg und kam auch bei der Kritik gut an. Umso überraschender ist es daher, dass Free Birds auf ganzer Linie durchfällt. Der schwach animierte Film enttäuscht durch blasse Hauptcharaktere und erweist sich letztlich als weitestgehend action-überfrachtetes Animations-Werk mit lärmend-nervigen Slapstickszenen.
Free Birds ist nicht der erste Animationsfilm, der sich nach Freiheit strebendem Geflügel widmet. Bereits 2000 sorgte Chicken Run für viel Freude und zeichnete sich durch eine gekonnte Balance aus actionreichen Szenen und ruhigen Momenten aus. Dies kann man von Free Birds leider nicht behaupten. Zwar hat die Idee, zwei Truthähne in die Vergangenheit reisen zu lassen, um die Artgenossen vor der Thanksgiving-Schlachtung zu bewahren, durchaus Charme. Auch ist der im Plot versteckte Verweis auf die Ausbeutung und Auslöschung der Indianer durch die ersten weißen Siedler nicht zu übersehen und durchaus löblich. Jedoch scheitert die Art und Weise der Umsetzung auf ganzer Linie.
Das fängt bereits bei den alles andere als detailreichen Animationen an, die zu keinem Zeitpunkt mit den prachtvollen, visuell bestechenden Effekten etlicher Pixar- und Dreamworks-Produktionen mithalten können. Dazu kommt die Fülle an überbordenden, lärmenden Action- und Slapstick-Einlagen, die vor allem die jüngsten Zuschauer überfordern dürften. Das größte Ärgernis jedoch: Zu keiner Zeit entsteht auch nur im Ansatz so etwas wie Sympathie oder Mitgefühl für die Figuren. Auch die beiden Hauptcharaktere lassen einen erschreckend kalt, da diese schrecklich überzeichnet daherkommen und deren Freundschaft schlichtweg aufgesetzt und unecht wirkt.
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