Last Vegas USA 2013 – 105min.

Filmkritik

Freunde fürs Leben

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Vier gealterte Freunde wollen Junggesellenabschied in Las Vegas feiern und noch einmal richtig Party machen. Was einen Abklatsch von The Hangover vermuten lässt, entpuppt sich, manch reißerischen Schauwerten zum Trotz, als menschelndes Wohlfühl-Movie, das vor allem vom Zusammenspiel seiner betagten Stars lebt.

Der erfolgreiche Anwalt Billy (Michael Douglas) will sich endlich vom Playboy-Dasein verabschieden und seine deutlich jüngere Freundin heiraten. Aus gegebenem Anlass trommelt er seine langjährigen Freunde Archie (Morgan Freeman), Sam (Kevin Kline) und Paddy (Robert De Niro) zusammen, um in Las Vegas richtig auf den Putz zu hauen. Während Archie und Sam begeistert sind, muss Paddy unter falschem Vorwand ins Spieleparadies gelockt werden, da er mit Billy eigentlich gebrochen hat. In Las Vegas angekommen, treffen die vier betagten Herren auf die Sängerin Diana (Mary Steenburgen) und sehen sich schon bald mit allerlei Problemen konfrontiert.

Angesichts der Starpower, die Last Vegas aufzubieten hat, ist es wenig verwunderlich, dass Regisseur Jon Turteltaub sein Hauptaugenmerk auf die Arbeit mit den Schauspielern legte. Alle Entscheidungen wurden dem Cast und dessen überzeugendem Zusammenwirken untergeordnet. Eine Marschrichtung, die der beschwingten Komödie jederzeit anzumerken ist. Douglas, De Niro, Freeman und Kline füllen ihre keineswegs klischeefreien Rollen mit ausreichend Leben und binden den Zuschauer so an das Geschehen, das sich vor allem um den Wert wahrer Freundschaft dreht.

Altersbedingte Enttäuschungen, verletzte Ehre und wohl gehütete Geheimnisse aus der Jugendzeit sorgen nicht nur für Verwicklungen, sondern bieten ebenfalls Raum für Situationskomik und emotionale Momente. Egal, wie sehr sich die vier Freunde auch verändert haben, ihr Vegas-Trip führt ihnen am Ende vor Augen, dass sie sich nach wie vor aufeinander verlassen können. Eine wenig tiefgründige Erkenntnis, die den lebensbejahenden Ton des Films jedoch perfekt unterstreicht.

Auch wenn das Erzähltempo, den betagten Protagonisten entsprechend, eher gemächlich ausfällt, kommt Last Vegas nicht ohne plakative Ausschweifungen aus. Ein Bikini-Contest, an dem die vier Freunde als Juroren teilnehmen, und diverse Partyszenen sollen dem Treiben einen flotten und provokanten Anstrich verleihen, hinterlassen aber zumeist einen abgeschmackten Eindruck. Glücklicherweise kriegt der Film immer dann die Kurve, wenn die peinlichen Momente Überhand zu nehmen drohen. Kurzum: Wer vier Hollywood-Altstars in bester Spiellaune und ohne große Ansprüche erleben will, dürfte mit dieser Komödie nicht allzu viel falsch machen.

03.05.2024

3

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Kommentare

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Patrick

vor 5 Jahren

Trotz Oldschool Darsteller und ein paar guten Gags kommt das Movie leider nicht über eine nette Komödie daher,deshalb wirkt es mit der Zeit ziemlich Belanglos.

Zuletzt geändert vor 5 Jahren


1234jopy

vor 9 Jahren

Remake von Hangover für Senioren.


riexx75

vor 10 Jahren

gute schauspieler, unterhaltsam feel good movie


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