Parker USA 2013 – 118min.
Filmkritik
Starker Actionheld versus Dumpfbacken
Actionthriller mit Jason Statham als "Bad Boy": Ein Berufskiller startet nach dem Überfall auf einen Geldtransport einen Rachefeldzug gegen seine Komplizen, die nicht besonders hell sind auf der Platte.
Die ziemlich unwahrscheinliche Story besteht aus einer Aneinanderreihung von Schussduellen, Explosionen, Verfolgungsjagden, Stunteinlagen und ein paar lauen Sexszenen. Interessanter als die Handlung ist aber der offenkundige Versuch der Produzenten, einen frischen, unzerstörbaren Heldencharakter im Hollywood-Brachialkino zu etablieren.
Das tut Not, denn die Platzhirsche des Genres wie Sylvester Stallone, Chuck Norris auch Bruce Willis sind in die Jahre gekommen, wirken zunehmend lendenlahm. Darum versucht man den schuss-, stich- und schlagfesten Engländer Jason Statham in die Pole-Position zu schubsen. Keine dumme Idee: Der Mittvierziger sieht fesch aus und hat zuweilen den Funken Schalk und Fragilität im Auge, den man etwa bei Bruce Willis bis heute schätzt.
Weil aber Parker, erfunden hat die Figur der US-Krimiautor Donald E. Westlake, von den Drehbuchautoren grottenschlecht ausgestattet ist, bleibt Statham kaum Spielraum zur Entfaltung. Kommt dazu, dass man aus dem notorischen Schwerverbrecher eine Art Robin-Hood-Lichtgestalt zimmern will, was überhaupt nicht hinhaut. Erstaunlich, dass Regisseur Taylor Hackford den armseligen Plot geschluckt hat. Er, der einst Filme wie das famose Ray-Charles-Biopic Ray realisierte.
Ein bisschen Spass bleibt dennoch, weil neben dem hypervirilen Statham zwei attraktive Nebendarsteller in den Ring steigen. Einmal Jennifer Lopez, die als erfolglos um die Gunst Parkers buhlende Immobilienmaklerin überraschend viel Selbstironie versprüht. Dasselbe gilt auch für Hollywoods Haudegen-Senior Nick Nolte, der als Parkers Schwiegervater in spe das Restensemble turmhoch überragt.
Parker ist solide inszeniertes, aber spannungsloses Actionkino, dem der herbe Charme etwa der Die Hard-Reihe gänzlich abgeht. Mal sehen, ob da nachgebessert wird. Denn - wie man hört - ist der nächste Parker-Knaller bereits in Produktion.
Dein Film-Rating
Kommentare
Die Action ist gut, hält sich aber in Grenzen. Ausserdem ist zu vieles zu dramatisiert und in die Länge gezogen. Vor allem die frühen Szenen in welchen der Lopez-Charakter vorkommt, sind völlig überflüssig.
Auch wenn Jason Statham ein Garant für gute Filme zu sein scheint (Crank, Transporters etc.) muss das Drehbuch dennoch für diesen actiongeladenen Schauspieler zugeschnitten sein. Das Drehbuch ist zu schwach, auch wenn probiert wird mit Jason als neue Action-Ikone zu punkten indem er ein paar Ballerscenen spielen kann. Aber wenigstens sehen wir in diesem Film eine wunderschöne Jennifer Lopez die nach wie vor top in Form ist und Ihre Rolle gut spielt. Darum 4 anstelle von 3 Sternen.… Mehr anzeigen
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