CH.FILM

Das kleine Gespenst Deutschland, Schweiz 2012 – 92min.

Filmkritik

Hui-Buh für die Kleinen

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Nach Krabat und Der Räuber Hotzenplotz kommt nun ein weiterer Kinderbuchklassiker von Ottfried Preußler in die Kinos. S'Chline Gspängst ist familiengerechtes Kino mit viel Witz und einer fantastischen Ausstattung.

Seit langer Zeit haust das kleine Nachtgespenst - in der schweizerdeutschen Synchronfassung von Nadja "Nadeschkin" Sieger gesprochen - auf Burg Eulenstein. Tagsüber lebt es versteckt in der Burg und schläft in einer Truhe auf dem dunklen Dachboden, nachts spukt es durch die Gänge. Eines Tages macht der aufgeweckte Schüler Karl mit seiner Schulklasse eine Nachtwanderung durch Burg Eulenstein, als ein unerwartetes Ereignis eintritt: Es kommt zur Begegnung zwischen Karl und dem kleinen Geist. Als das Gespenst tags darauf erwacht, ist es nicht Mitternacht, sondern 12 Uhr Mittags. Die Folge: Durch die Sonnenstrahlen verfärbt sich das eigentlich weiße Gespenst pechschwarz. Um wieder weiß zu werden, braucht es unbedingt die Hilfe von Karl und seinen Freunden.

"Das kleine Gespenst" ist - neben "Krabat" und "Der Räuber Hotzenplotz" - Ottfried Preußlers populärstes Buch. Die Geschichte wurde in unzählige Sprachen übersetzt und zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Kinder- und Jugendbüchern überhaupt. Die Kinofassung, inszeniert von Alain Gsponer, erweist sich als kindgerechtes Filmvergnügen für die ganze Familie, das mit flotten Gags und fantasievollen Details punktet.

Der Film hält sich eng an die literarische Vorlage Preußlers, und Regisseur Gsponer schafft es ohne viel Mühe mit Witz, Ironie und vielen hübschen Details, die Geschichte vom kleinen Gespenst für die große Leinwand zu adaptieren. Als Stadt Eulenberg fungiert im Film die niedliche deutsche Fachwerkstadt Quedlinburg mit all ihren engen Gässchen und dem zauberhaften Stadtkern, während das ebenfalls im Harz liegende, majestätische Schloss Wernigerode als perfekte Kulisse für die verwunschene Burg Eulenstein diente. Der Film überrascht zudem mit vielen prominenten, bis in die Nebenrollen stark besetzten Darstellern. Uwe Ochsenknecht als Eulenberger Bürgermeister und Herbert Knaup als Uhrmachermeister Zifferle stechen hier besonders hervor.

S'Chline Gspängst ist eine Realverfilmung, lediglich das titelgebende kleine Gespenst wurde nachträglich tricktechnisch in den Film eingefügt. Bei den Animationen gaben sich die Macher zwar sichtlich Mühe, an die Brillanz von Pixar- oder Dreamworks-Animationen reichen die CGI-Effekte hier dennoch nicht ran. Dies stellt eine der wenigen Schwächen eines ansonsten heiteren, mit viel Liebe zum Detail umgesetzten Filmes dar.

18.02.2024

4

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Kommentare

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Patrick

vor 9 Jahren

Es gibt Kinderfilm=Familien-Filme die für Jung und Alt, dieser Film ist aber (nur) für ganz Junge Filmfans intersant. Im Dez. 2015 bringt der Filmemacher Alain Gsponer eine neue Heidi Version in die Kinos hoffen wir das dieser dan wieder für Jung und Alt ist.


gefuehlsmensch

vor 10 Jahren

prima


Rockabilly_ZH

vor 10 Jahren

Nicht nur für mein Göttibueb ein gemütlicher Film-Nachmittag


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