Star Trek Into Darkness USA 2013 – 132min.
Filmkritik
Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit
Vier Jahre hat es gedauert, nun geht der Zug zu den Sternen weiter. Aber in Star Trek Into Darkness konzentriert man sich mehr noch auf das Geschehen auf der Erde und präsentiert eine Geschichte, die das Phänomen des Terrors in die heile Welt der Föderation transportiert.
Nach einem Bombenanschlag auf eine Sternenflotteneinrichtung wird eine Notsitzung einberufen, die dann vom abtrünnigen John Harrison (Benedict Cumberbatch) angegriffen wird. Captain Kirk (Chris Pine) kann dem Anschlag knapp entkommen und erhält von Admiral Marcus (Peter Weller) den Auftrag, Harrison zur Strecke zu bringen. Der ist per Transwarp-Beamen auf die klingonische Heimatwelt Qo’nos geflohen. Ihn zur Verantwortung zu ziehen, wird darum zur höchst diffizilen Angelegenheit, könnte das doch zu einem Konflikt mit den Klingonen führen, der in intergalaktischem Krieg münden könnte.
J.J. Abrams hat 2009 die Franchise für das Kino neu erfunden und modernen Sehgewohnheiten angepasst hat. Der Kurs war vorgegeben, nun folgt er ihm – und das mit einem Film, der hochenergetisch erzählt ist, der emotionalen Gehalt hat, der dorthin geht, wo noch kein Star Trek-Film zuvor gewesen ist. Zugleich verneigt er sich vor dem, was Star Trek groß gemacht hat. Denn er bietet nicht nur Überraschungen am laufenden Band, sondern auch ein Konglomerat der schönsten Ideen der klassischen Filme, ohne jedoch Gefahr zu laufen, ein aus Versatzstücken zusammengeschustertes Flickwerk zu sein.
Helden sind immer nur so gut wie ihre Gegner. War Eric Bana im ersten Film noch recht farblos, so hat man diesmal mit Benedict Cumberbatch einen extrem charismatischen Schauspieler gefunden, der seine Kollegen schlichtweg an die Wand spielt. Er ist mehr als nur der Vorzeigeschurke, er hat einen nachvollziehbaren Grund für sein Handeln. Bisweilen, so ertappt man sich während des Sehens, wünscht man ihm sogar Glück bei seinem Unterfangen, nur um sich dann daran zu erinnern, wozu dieser Mann eigentlich fähig ist.
Allem Spektakel zum Trotz - und davon gibt es eine ganze Menge! - ist Star Trek Into Darkness auch ein intelligenter Film. Er befasst sich mit der Frage, wie der Mensch auf Terror reagiert und zeigt, wie seine düsterste Seite zum Vorschein kommt. Ganz plötzlich ist der Film brandaktuell und warnt davor, dass aus Recht niemals Unrecht werden darf - und der Preis der Freiheit ewige Wachsamkeit ist.
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Kommentare
Bestes Popcorn-Kino auch dank Cumberbatch und seiner charismatischen Darstellung des Antagonisten.
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