Ce qu'il reste de la folie Frankreich, Senegal 2014 – 101min.

Pressetext

Ce qu'il reste de la folie

Dass die Entscheidung, was als normal und was als wahnsinnig gilt, zutiefst mit der Ge-sellschaft verschränkt ist, hat Michel Foucault für die westliche Kulturgeschichte belegt. Aber psychiatrische Modelle, egal, ob damit die Therapien gemeint sind oder auch die Form der Anstalten, wurden mit der Kolonialherrschaft aus westlichen Kulturkreisen auch exportiert, so zum Beispiel nach Senegal.Mit dem Anspruch, diese Kolonialgeschichte sichtbar zu machen, betritt Joris Lachaise die Psychiatrie in Thiaroye gemeinsam mit der Schriftstellerin und Cineastin Khady Sylla, die mehrfach hier interniert war. Sie treffen Ärztinnen, Patienten und Familienangehörige, die sich eloquent über die Machtstrukturen und die Probleme äussern, die der Zwang westlicher Gedankenmodelle insbesondere für psychisch Kranke mit sich bringt. Darüber hinaus konfrontiert sie diese in einer Montage mit anderen Zugängen zum Wahnsinn: über animistische Heiler, islamische und katholische Exorzisten. Ganz realistisch, aber stre-ckenweise auch sehr poetisch entsteht so ein Patchwork der menschlichen Existenz jenseits der Vernunft.

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