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Cure – The Life of Another Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Schweiz 2014 – 83min.

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  • Meisterwerk
  • gut
  • Mittelmass
  • kaum sehenswert
  • miserabel

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3.0

10 User

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Kommentare

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janig

vor 10 Jahren

Ein bemerkenswerter schlechter Film - insofern sehenswert, als er tatsächlich paradigmatisch schlecht ist. (Und in diesem Sinne wohl
einen Lehrwert für angehende Drehbuchschreiber, Schauspieler oder
Regisseure haben kann.) Die Hauptfigur spaziert in
stoisch-unbeweglicher, irritiert-verstört-melancholischer Miene durch
ihr Leben, welches der Film in kaum zusammengehaltenen Vignetten
versucht darzustellen (lediglich der Ort: Dubrovnik bietet einen roten
Faden). Es ist fast schon lächerlich anzusehen, dass selbst extreme
Ereignisse - etwa ein durch die Hauptfigur mutmasslich verschuldeter
Tod - kaum Widerhall in den Handlungen bzw. Emotionen der Personen
findet: stoisch, gleichgültig, zombiehaft - nach wie vor -, in
schauspielerischer Laienmanier, wandeln die Schauspieler durch einen
quälerisch langatmigen Film (erstaunlich: bei ein Länge von 83
MInuten). Nur auf eines verstehen sich die Schauspieler ungemein gut:
Blicke, immer wieder Blicke - Blicke von ostentativ leidender
Pseudo-Tiefsinnigkeit. Allenfalls die Filmmusik versucht, etwas
Dramatik in den Film hinein zu bringen - ein Unterfangen allerdings,
welches ebenso lächerlich erscheint, konterkariert die Musik doch
offensichtlich unbeabsichtigt die stoisch, lähmend voranschreitende
Handlung bzw. das Handeln der Schauspieler. Nicht zuletzt lächerlich
ist, dass im Film der Hauptfigur artifiziell-prosaisch-mystisch eine
(mutmasslich) Tote immer wieder erscheint. Dies nicht zuletzt weil sie,
wohl wiederum unbeabsichtigt, geistlos "witzige" Sätze zu sagen hat:
"Ich sage allen, dass du mich umgebracht hast... ". Insgesamt erscheint
der Film, im Zusammenspiel eines inkohärenten, undurchdachten Drehbuchs
(dreier Autoren mit je "ganz dollen" Ideen: was nicht zusammen passt,
wird passend gemacht) mit laienhaften Schauspielerleistungen und einer
stetig am falschen Ort und zur falschen Zeit "dramatischen" Filmmusik,
wie ein stümperhafter Abschlussfilm eines überambitionierten, dabei
grandios gescheiterten Filmhochschulstudenten. - Allerdings, natürlich,
wenn man denn will, lässt sich auch hier noch "Sinn" finden. "Retten"
wir den Film. Letztlich geht es dem Film darum, die Abstumpfung und
Verletzung von Personen, ja die Allgegenwart des Todes - durch
Kriegshandlungen etwa, oder die traumatischen Ereignisse einer
Scheidung - darzustellen. Quälerisch langatmige Stoa, Abstumpfung (ja
selbst armselige Schauspielerleistungen), bekommen so ihren Sinn - und
können sogar von den Zuschauern performativ mitvollzogen werden.
Wahrhaft: Ganz grosse Kunst.Mehr anzeigen


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