Pressetext
Historia del Miedo
Ein Polizeihubschrauber kreist über einer Gated Community am Rande einer Großstadt. Irgendetwas muss vorgefallen sein. Schon die erste Einstellung erzählt von der Paranoia, die sich wie ein dunkler Schatten über dieses Regiedebüt legt. Es geht um die Angst einer gesellschaftlichen Klasse, die sich immer mehr abschottet. Ein Loch im Zaun stellt für sie bereits eine lebensgefährliche Bedrohung dar. Jenseits der eigenen Abgrenzung beginnt für die Wohlhabenden das soziale Niemandsland. Hier vermuten sie zwielichtige und unberechenbare Wesen, die es ganz auf ihr Vermögen abgesehen haben. Die Kamera tritt einen Schritt zurück, um das diffuse Unbehagen und eine fast schon archaische Angst in grotesken und aberwitzigen Bildtableaus festzuhalten und gleichzeitig zu hinterfragen. Als vor einigen Jahren Argentinien von einer schweren Wirtschaftskrise erschüttert wurde, nutzte die Politik Sorgen und Ängste der Menschen aus, um bewusst eine allgemeine Verunsicherung zu schüren. In seinem ironischen Sittengemälde einer Gesellschaft, die sich immer weiter auseinanderdividiert, reflektiert Benjamin Naishtat diese Entwicklung.
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