Irre sind männlich Deutschland 2014 – 133min.
Filmkritik
Therapiesex
Was macht man, wenn man von seiner Freundin verlassen wird, weil man zu sehr klammert, aber sie doch eigentlich so sehr liebt? Man lässt sich von seinem Kumpel überzeugen, dass man über Frauen am besten hinwegkommt, wenn man mit ganz vielen anderen Frauen schläft.
So geht es Daniel (Fahri Yardim), der von seinem Freund Thomas (Milan Peschel) auf Therapiewochenenden geschleift wird. Nicht, weil sie eine Therapie nötig hätten, sondern weil dort schutzbedürftige Frauen zu finden sind, die man leicht ins Bett bekommt. Aber dann verliebt sich Daniel in die Schauspielerin Bernadette.
Es mag am uninspirierten Drehbuch liegen, dass Irre sind männlich nie über das Mittelmaß hinauskommt, aber den Vorwurf kann man zahlreichen Filmen dieser Couleur machen. Das Geheimnis liegt dann in der Umsetzung. Es bedarf schon einer gewissen Würze und der richtigen Komposition aller Bestandteile. Dann kann ein vollkommen durchschnittlicher Film zumindest soweit über sich hinauswachsen, dass man sich auch später noch gerne an ihn erinnert. Irre sind männlich gehört dieser Kategorie nicht an.
Wie es bei romantischen Komödien häufig der Fall ist, ist die interessanteste Figur auch nicht der Haupthandlungsträger. In diesem Fall ist es Milan Peschel, der als Kumpel der Hauptfigur nicht nur die Lacher auf seiner Seite hat, sondern auch freudige Unruhe ins Geschehen bringt. Zwar ist man als Zuschauer nie darüber überrascht, was er als nächstes anstellt, aber mit seinem Knautschgesicht und der Hühnerbrust bildet er einen schönen Kontrast zum Macho-Gehabe, mit dem er hier hausieren geht.
Dass auch seiner Figur die Läuterung vom Saulus zum Paulus aufgezwungen wird und am Ende alles in Eitelsonnenschein aufgelöst wird, ist im Grunde nur konsequent. Irre sind männlich ist keineswegs die Art Film, die es wagen würde, auch nur einen Zentimeter vom vorgegebenen, in höchstem Maße ausgetretenen Genre-Pfad abzuweichen. Das kann man bedauern, oder einfach akzeptieren und sich solide unterhalten lassen.
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Kommentare
Ist echt sehenswert - diesen Psychospielen zuzuschauen und den Liebesverwirrungen der beiden Männern......... ab ins Vergnügen
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