Les combattants Frankreich 2014 – 98min.
Filmkritik
Lieben oder Überleben oder beides?
Der junge Mann Arnaud freut sich auf einen entspannten Sommer und verguckt sich in die robuste, toughe Madeleine. Die will unbedingt zum Militär, und er folgt in ein Trainingscamp. Eine wild-romantische Liebesgeschichte aus Frankreich, die zur Überlebensgeschichte wird.
Sommerzeit, Ferien. Er denkt an nichts Böses, und schon hat er ein wildfremdes Mädchen am Wickel. Der junge Arnaud (Kévin Azaïs) wird von der burschikosen Madeleine (Adèle Haenel) kurzerhand aufs Kreuz gelegt. Arnaud wollte eigentlich in den Ferien hobeln, zimmern, Gartenhäuschen bauen und seinem Bruder, der den Familienbetrieb übernehmen musste, unter die Arme greifen. Doch dann juckt ihn der Hafer, Arnaud folgt Herausforderin Madeleine in ein militärisches Trainingscamp.
Die junge Frau ist alles andere als feminin, sie gibt sich tough, rau und mimt die Überlegene, die ihren Mann steht. Sie geht immer wieder ans Limit und glaubt an eine nahende Katastrophe. Arnaud ist gutherzig, naiv und hilfsbereit, er hilft ihr beim Härtetest auch mal auf die Sprünge. Ernst wird es, als es um eine Überlebensübung unter militärischen Bedingungen geht. Als es nicht so läuft, wie es sich Madeleine vorstellt, seilt sie sich vom Trupp ab, mit Arnaud im Schlepptau – oder umgekehrt? Die kratzbürstige Madeleine und der sanfte Arnaud kommen sich näher, entdecken die Liebe.
Doch was sich wie ein wildromantisches Liebesabenteuer anfühlt, wird zum Überlebenskampf – in Aquitanien, im Südwesten Frankreichs. Doch wird hier nicht mit der Hollywood-Kelle alias Tribute von Panem oder Insurgent angerichtet, wo's auch um Liebe und Überleben geht - freilich eher global. Thomas Cailley, Regie und Drehbuch zusammen mit Claude le Pape, verzichtete auf apokalyptisches Szenarium und Firlefanz, er bleibt real, bezieht Wälder, Seen und Flüsse Aquitaniens mit ein.
Auch wenn's zum Finale nochmals heiss und stickig wird, fasziniert sein romantisches Abenteuer durch Natürlichkeit und zwischenmenschliche Spannungen. Die Konstellation ("Was sich liebt, neckt sich") ist nicht neu, doch Cailley, aufgewachsen in Aquitanien, einer Provinz im Südwesten Frankreichs, gelingt es mit seinem Debütfilm, eine Geschichte sensibel und hautnah zu erzählen, auch dank seiner beiden Hauptdarsteller Haenel und Azaïs, der beiden "Waffenbrüder". Les combattants wurde in Cannes 2014 mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet.
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Kommentare
Relativ ungewöhnliche romantische Komödie, aber auch nicht wirklich bahnbrechend genug.
Erlaube mir, 5 Sterne zu geben. Zugegeben, bin vorbelastet, weil ich mich als Youngster vor vielen Jahren mal in eine Lady aus dieser Gegend verknallt habe. Der Film baut Spannung auf, kommt minimalistisch daher, die Schauspielerin ist so ein bisschen Kate Winslet auf Krawall gebürstet, er ist schampur en Lieber.... Soundtrack passt. Eben das Gegenteil von Fast + Furious + sonstigen Hollywoodkäse, in dem Autos die geilsten Darsteller sind.… Mehr anzeigen
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