Heute bin ich Samba Frankreich 2014 – 120min.
Filmkritik
Am Limit leben
Auch sie wurden "ziemlich beste Freunde", der schwarze Senegalese Samba ohne Aufenthaltsgenehmigung und die Sozialarbeiterin Alice mit Burnout-Erfahrung. Sie will helfen und verliebt sich. Éric Toledano und Olivier Nakache (Intouchables) drehten eine liebenswürdige Sozialkomödie mit viel Human und Pariser Touch.
Einen Megahit wie Intouchables (2011) kann man kaum toppen. Davon unbeirrt, hat das Erfolgsduo Éric Toledano und Olivier Nakache eine weitere Sozialkomödie gedreht. Die Idee dazu trugen die beiden freilich bereits vor den "Ziemlich besten Freunden" mit sich rum. Sie interessierte das "Doppelleben" von Gastarbeitern in Frankreich: einerseits ihre Illegalität, andererseits ihre geschätzte Arbeit. Dazu kam ein anderer Aspekt, nämlich die Überforderung oder eben das Leben am Limit. Diese Themen führten Toledano und Nakache in ihrer Liebeskomödie Samba zusammen. Éric Toledano erklärt es so: "Im Grunde handelt es sich um das gleiche Thema: Unser Verhältnis zur Arbeit, die einen immer grösseren Platz in unserem Leben einnimmt. Auf der einen Seite haben wir Samba, einen Einwanderer, der nicht ganz legal nach Frankreich gekommen ist und unbedingt eine Aufenthaltserlaubnis haben möchte, und auf der anderen Seite Alice, eine Karrierefrau, die im Grunde genommen alles hat, um glücklich zu sein, aber an Überlastung leidet."
Und so heisst der gemeinsame Nenner: Arbeit. Samba, der illegale Gelegenheitsarbeiter, ständig auf Jobsuche und auf der Hut vor den Behörden in Paris, wird geschnappt, wandert in die Zelle und soll abgeschoben werden. In dieser Phase bekommt er es mit der resoluten Sozialarbeiterin Manu (Izia Higelin) und ihrer neuen Kollegin Alice (Charlotte Gainsbourg) zu tun. Alice, die nach einem Burnout neuen Halt sucht, ist hilfsbereit, vertrauensselig und einsam. Manus Rat "Lass keinen an dich ran, bleib auf Distanz!" schlägt sie dann doch in den Wind. Samba (Omar Sy) ist wahrlich kein Unschuldslamm, denn er hat bei Gelegenheit auch mal die Freundin seines Freundes Wilson (Tahar Rahim) vernascht. In seiner Not hat er die Identität seines Onkels angenommen, gespielt von Youngar Fall, einem Laien, der 30 Jahre lang in einem Pub an den Champs-Elysées gearbeitet hat.
Ein Mann, der Samba heisst, aber aus Senegal stammt, und ein Kumpel namens Wilson, ein Algerier, der sich als Brasilianer ausgibt. Eine verunsicherte, etwas ungeschickte Frau, die sich in einer Hilfsorganisation engagiert. Sie fühlt sich verloren und wird ausgerechnet durch einen illegalen Afrikaner, der keine materielle Sicherheit besitzt, be- und gestärkt. Das führt zu delikat-humorvollen, amüsanten Situationen, auch weil Gainsbourg und Sy, besagter Freund aus den Intouchables, ein schön-schräges liebenswertes Paar abgeben. Überhaupt verstehen es die Regisseure spielerisch gekonnt, Dramatisches und Komisches, Tragisches und Amouröses zu mixen. Dabei hebt der Film nur manchmal ab und bleibt insgesamt auf dem Boden der Realität. Denkwürdig und amüsant.
Dein Film-Rating
Kommentare
Der Film ist extrem langweilig, unwitzig und lässt so ziemlich alles vermissen, was "Ziemlich beste Freunde" so ausgezeichnet hat.
Wunderbarer unterhaltsamer Film mit überzeugenden Darstellern - keine Hollywood-Komödie!
Im Vergleich zu „Intouchables“ nur Mittelklasse. Der Film hat mich leider nicht überzeugt. Die Geschichte und der Witz hat mich nicht berührt.
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