Der Babadook Australien, Kanada 2014 – 94min.
Filmkritik
Grauen aus dem Kinderbuch
Bereits auf diversen Festivals sorgte die australische Schauspielerin Jennifer Kent mit ihrem Spielfilmdebüt The Babadook für Aufsehen. Nicht zu Unrecht, da der psychologische Horrorstreifen geschickt klassische Gruselelemente mit einem handfesten Mutter-Kind-Drama verbindet. Erst im letzten Drittel scheint die Regisseurin das Vertrauen in ihre unaufgeregte Inszenierungsweise verloren zu haben.
Obwohl der Unfalltod ihres Mannes fast sieben Jahre zurückliegt, verfolgt das traumatische Ereignis Amelia (Essie Davis) noch immer. Nicht nur in ihren Träumen, auch im Alltag wird sie ständig an den Verlust erinnert, den sie just auf dem Weg zur Entbindung ihres Sohnes Samuel (Noah Wiseman) erlitten hat. Zu allem Überfluss macht der Junge seiner Mutter in letzter Zeit immer häufiger Probleme. Andauernd will er Monster bekämpfen, und in der Schule neigt er zu Gewaltausbrüchen gegen seine Mitschüler. Als Amelia ihm eines Abends aus einem mysteriösen Kinderbuch vorliest, nimmt das Grauen endgültig Gestalt an. Immerhin glaubt Samuel plötzlich, dass die unheimliche Titelfigur Mister Babadook in ihr Haus eingedrungen sei und sich nicht mehr vertreiben lasse.
Die Grundlage von Jennifer Kents Kinodebüts als Regisseurin und Drehbuchautorin bildet ihr eigener Kurzfilm "Monster" aus dem Jahr 2005, dessen Prämisse sie hier erweitert. Ungewöhnlich für eine moderne Horrorgeschichte ist sicherlich die äußerst umfangreiche Exposition, die den Zuschauer Schritt für Schritt mit dem leidgeprüften Leben der Protagonisten vertraut macht. Scheint Samuel zunächst ein schrecklicher Quälgeist zu sein, wirken seine Ausbrüche mit der Zeit wie ein verzweifelter Schrei nach Zuneigung. Was nicht verwundern muss, da Amelia zu ihrem Sohn ein merkwürdig ambivalentes Verhältnis pflegt, das zwischen Fürsorge und großer Abscheu schwankt.
Der nicht verarbeitete Tod des Ehemannes bzw. Vaters hängt wie ein dunkler Schatten über der Kleinfamilie und wird erst recht zu einem Problem, als das Kind und seine Mutter schier übermächtige Spukängste entwickeln. Trotz kühler, präzise durchdachter Kompositionen gerät das Horrordrama überraschend ergreifend, weil Essie Davis und der umwerfende Newcomer Noah Wiseman die fragile Beziehung ihrer Figuren jederzeit glaubhaft verkörpern. Ärgerlich ist gerade vor diesem Hintergrund, dass Kent sich irgendwann genötigt sieht, an der Exzess-Schraube zu drehen und den lange subtil verbreiteten Schrecken mit einem Mal deutlich ins Bild zu holen. Dennoch bleibt The Babadook ein Gruselbeitrag, der aus dem Genre-Output der letzten Jahre hervorsticht.
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Kommentare
Für einen Horrorfilm echt gelungen. War so gruselig, dass ich die zweite Hälfte des Film lieber bei Tageslicht schaute.
Super spannend super gespielt und eine ganz neue Art des Horror Psycho Films!!! Sehr beeindruckend und nichts für ahnungslose wie diese Kritiken zeigen!!! Echt genial!!!! 😍 😍 😍
Subtile Stimmungsandeutung durch Farbe. Spannender Aufbau, hochwertige moralische Werte werden vermittelt. Super Film!!!! Nichts für Einfachgestrickte. Die schauspielerische Qualität ist überzeugeng und beeindruckend.
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