Was ist das für ein Mensch, der wie ein Irrer mit seinem Megafon durch London rennt und seine Botschaften verkündet? Im Internet ist Charles Veitch schon lange so etwas wie ein Superheld der Kapitalismuskritik. Seine Aktionen werden millionenfach angeklickt. Bis 2009 funktionierte Veitch perfekt als junger Banker im Hamsterrad der Londoner Finanzbranche. Dann kam der Crash und für Veitch die Besinnung. Seither zeigt er, dass man nur eine Kamera und einen Computer braucht, um Behörden und Konzerne gegen sich aufzubringen. Sein selbstsicherer Anarcho-Protest ist laut, voll schwarzem Humor, und er bricht damit direkt in den Alltag der Passanten ein. Der Film folgt Veitch zu seinen Performances quer durch die westliche Welt, zeigt aber auch die Privatperson hinter der Figur. Veitch kämpft unter anderem gegen die zunehmende Kommerzialisierung und Privatisierung öffentlicher Räume – und die damit verbundene Videoüberwachung. Seine Aktionen knüpfen an die urbritische Tradition des «Free Speech» an. The Love Police macht den Erfolg dieses mitunter bizarren Systemkritikers anschaulich, lässt aber auch Raum für Fragen. Der unterhaltsame Film zeigt, was kreativer Protest leisten kann und auf welche Weise er kriminalisiert wird. Den Soundtrack zum Film liefert die englische Hip-Hop-Band Stereo MCs. [Pressetext]

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