Welcome to New York Frankreich, USA 2014

Pressetext

Welcome to New York

Ein aussichtsreicher französischer räsidentschaftskandidat fliegt geschäftlich nach New York. Der Kurztrip verkommt zur ausufernden Orgie und endet mit der Verhaftung des französischen Politikers wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung eines Zimmermädchens. Die Geschichte kommt einem bekannt vor. Ferrara ist jedoch nicht an einer juristischen Aufarbeitung oder historisch exakten Darstellung der Strauss-Kahn-Affäre interessiert. Sein Interesse gilt der Psyche eines triebgesteuerten Machtmenschen, der seinen Körper und sein Umfeld scheinbar ungehindert malträtiert, bis er eines Tages dochunsanft auf dem Boden der Realität landet. Der Release von Welcome to New York war begleitet von viel juristischem Lärm und Publicity-wirksam ausgetragenen Disputen zwischen Ferrara und den Produzenten über angeblich unautorisierte und zensurierte Fassungen. Der Film selbst geriet im Getöse etwas in Vergessenheit, dabei ist das Zusammentreffen der beiden gezeichneten Lebemänner Ferrara und Depardieu ein seltener Glücksfall: in der hemmungslosen Ekstase, aber auch in der darauf folgenden Ernüchterung. So treibt Ferrara Depardieu an die Grenzen des Erträglichen, wenn er sich etwa auf dem Polizeiposten vor zwei amerikanischen Beamten sockenringend ausziehen muss. Es offenbart sich uns ein Obelix, von dem alle Lustigkeit abgefallen ist, ein grotesk aufgedunsener Fleischberg, mit dem man trotz aller Tragik kein Mitleid empfinden mag. Es sind die stärksten Bilder eines physischen Exzesses und de damit einhergehenden Zerfallserscheinungen, die man seit langem im Kino gesehen hat.

Dein Film-Rating

Kommentare

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

Login & Registrierung

Mehr Filmkritiken

Gladiator II

Red One - Alarmstufe Weihnachten

Venom: The Last Dance

Typisch Emil