Anomalisa USA 2015 – 90min.
Kurzbeschreibung
Michael Stone ist ein Mann, der auf Kundenservice spezialisiert, aber völlig unfähig ist, mit anderen Menschen auf einer tiefgehenden Ebene zu interagieren. Seine Sensibilität ist alles andere als ausgeprägt. Bar jedes Interesses ist er ein Mann, der sein repetitives Leben vorantreibt, immer aus der eigenen Perspektive handelnd, nie erkennend, was er sich selbst damit antut. Aber als er auf eine Geschäftsreise geht, lernt er einen Fremden kennen, wie er außergewöhnlicher nicht sein könnte. Dieser Fremde wird das Heilmittel, auf das Michael Stone gewartet hat. Nur durch ihn kann er seine negative Sicht auf das Leben ändern und – vielleicht – es auch in andere Bahnen lenken.
Kinostart
Deutschschweiz: 21. Januar 2016
Romandie: 27. Januar 2016
Tessin: 25. Februar 2016
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Kommentare
Es ist ein Animationsfilm für Erwachsene, in dem Puppen Sex haben, ohne dabei wie Puppen zu wirken. Das Ganze ist jedoch so gut umgesetzt (10 Jahre Planung, 3 Jahre Arbeit), dass es ein filmtechnisches Meisterwerk ist. Nicht zu vergessen, dass bei Stop-Motion eine Illusion erzeugt wird; davon merkt man im Kino jedoch nichts. Es ist wie im echten Leben, und die Wahl auf Puppen im Massstab 1: 6 ist nicht von ungefähr. Das tut der Erzählung keinen Abbruch. Wenn Puppen die Komplexität des Lebens darstellen können, was sind wir dann?… Mehr anzeigen
„Was bedeutet es, ein Mensch zu sein? Schmerzen zu haben? Was bedeutet es zu leben? “
Diese Fragen stellt der „Motivationstrainer“ Michael Stone seinem Publikum und zunehmend sich selber im Verlauf dieses bemerkenswerten Films.
Wir sehen die Lebens- und Leidensgeschichte eines Protagonisten, der sich als unnahbarer und reichlich auf sich selber bezogenen „Leidensgenossen“ geriert. Dem es grundsätzlich schwer fällt, sich zugewandt oder wenigstens konstruktiv zu verhalten.
Genial finde ich im Film die Idee mit den identischen Gesichtern: wer mit reaktiver Depression Erfahrung hat, weiss, dies kann ein Moment sein, in dem einem alles zu viel wird. Besonders der Kontakt und der Austausch mit anderen Menschen.
Stark auch die Szene, wo Michael Stone, in seiner wilden Raserei, für einen kurzen Augenblick ein Teil seines (Puppen-) Gesichtes wegbricht. Deutlicher könnte es der Regisseur nicht zeigen: Viele laufen in der modernen Welt, besonders in einem beruflichen Kontext, mit einem maskenhaften Gesicht umher. Sie sind nicht authentisch. Verstellen sich. Spielen eine aufgesetzte Rolle.
Kein Wunder: In Windeseile pappt Michael wieder sein Gesicht zusammen. Möglichst nichts verändern. An der eigenen Sicht, am eigenen Verhalten, im Umgang mit den Anderen.
Oberflächlich könnten wir sagen: Ein Puppenfilm für Erwachsene. Wer allerdings bereit ist, tiefer zu gehen, erkennt in „Anomalisa“ einen schmerzhaft ehrlichen Film über die Liebe. Und wie herausfordernd es für Männer und Frauen sein kann, sich im Irrsinn dieser dicht getakteten Arbeitswelt wirklich auf Nähe, Gefühle und das Gegenüber einzulassen.… Mehr anzeigen
Fregoli Syndrom, nicht zäh, keine Midlife-Crisis, aber zähe und oberflächliche Kritik. Aber an dieser Stelle verziehen, läuft sowieso viel Müll im Kino, dem einem auch noch schmackhaft gemacht wird. Sehr ehrlich erzählte Geschichte.
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Kinoprogramm
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