Cinderella USA 2015 – 112min.
Filmkritik
Mit Mut und Güte ins Glück
Anders als das gerade erst gestartete Märchenmusical Into the Woods setzt Kenneth Branaghs Realfilm-Remake des Animationsklassikers Cinderella nicht auf postmoderne Spielereien, sondern lässt den Charme der Aschenputtel-Geschichte ganz unverstellt wiederaufleben.
Für die kleine Ella ist der unerwartete Tod ihrer Mutter ein Schock. Und doch versucht sie fortan, gemeinsam mit ihrem Vater ein halbwegs sorgenfreies Leben zu führen. Einige Jahre später heiratet der Geschäftsmann die elegante Lady Tremaine (Cate Blanchett), sodass Ella (Lily James), die mittlerweile zu einer jungen Frau gereift ist, wieder eine richtige Familie bekommt. Als ihr Vater jedoch ebenfalls verstirbt, nimmt das Unheil seinen Lauf. Schon bald wird Ella von ihrer Stiefmutter und ihren Stiefschwestern im eigenen Haus wie ein einfaches Dienstmädchen behandelt und erhält den abfälligen Spitzamen Cinderella (zu Deutsch: Aschenputtel). Entsetzt muss sie außerdem feststellen, dass sie nicht am königlichen Ball teilnehmen darf, bei dem der Prinz seine Gemahlin wählen soll. Ella ist tief enttäuscht, hat allerdings Glück, dass ihr plötzlich eine gute Fee (witzig-konfus: Helena Bonham Carter) unter die Arme greift.
Nachdem er sich mit Jack Ryan: Shadow Recruit mehr schlecht als recht an einem modernen Agententhriller versuchte, kehrt Shakespeare-Experte Kenneth Branagh nun zu einem rundum klassischen Erzählstoff zurück. Dabei nähert sich der britische Charaktermime und Regisseur dem preisgekrönten Disney-Klassiker von 1950 ohne die ironischen Ausschweifungen, die viele aktuelle Märchenfilme kennzeichnen. Abgesehen von kleineren Drehbuchergänzungen folgt die Live-Action-Neuverfilmung der Handlung des animierten Vorgängers, der wiederum auf Charles Perraults Cinderella-Version basiert.
Disney-Fans bekommen vor diesem Hintergrund alles geboten, was ihr Herz begehrt: hoffnungslos kitschige Momente, prachtvolle Kostüme und üppig ausgestattete Szenarien wie die eindrucksvolle Ball-Sequenz, in der Ella mit ihrem berühmten blauen Kleid über die Tanzfläche zu schweben scheint. Zuckerguss pur, der mit feinen Humorprisen abgeschmeckt wird und sogar kleine Überraschungen bereithält.
Mit der Zeit erfahren wir beispielsweise etwas mehr über die Gründe für das niederträchtige Verhalten der bösen Stiefmutter, die von Cate Blanchett lustvoll sarkastisch verkörpert wird. Nuancen wie diese tun der klassischen Märchenstimmung jedoch keinen Abbruch, da sie stets nur sehr dezent zum Einsatz kommen. Große Gesten und erbauliche Botschaften ("Sei mutig und freundlich!") sind am Ende deutlich wirkmächtiger.
Dein Film-Rating
Kommentare
Sehr schön umgesetzt, ein wirklich tolles Disney-Märchen adaptiert in die heutige Filmemacher-Kunst.
Liebenswerter Märchenfilm voller Liebe und Magie untermalt mit passendem Soundtrack und pompösen Kostümen.
Wundervolle Real-Verfilmung, mit tollen Details, guten bis herausragenden (Cate Blanchett) Schauspielern, gutem Soundtrack und traumhaften Kostümen!
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