Ich und Kaminski Belgien, Deutschland 2015 – 124min.
Kurzbeschreibung
Daniel Brühl spielt in «Ich und Kaminski», dem neuen Film von «Good Bye, Lenin!»-Regisseur Wolfgang Becker, einen egozentrischen Möchtegern-Starautor, einen Meister der Selbstüberschätzung. Er trifft auf einen blinden, greisen ehemaligen Maler von Weltrang, über den er eine Biografie schreiben will. Leichtes Spiel, denkt sich der Journalist. Doch so senil und hilflos wie zunächst angenommen, ist der Maler nicht, im Gegenteil.
Kinostart
Deutschschweiz: 17. September 2015
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Kommentare
Ein Film über die boshafte Beliebigkeit des Lebens, der Kunst - und deren Kritiker. 3 beliebige Sterne (dem Kommentar zuliebe, der Film war nämlich ganz gut!)
‘Der Esel nennt sich immer zuerst‘, hätte man früher gesagt. Der weltberühmte Maler ist ja wohl bedeutender als der kleine Kritiker Sebastian Zöllner (Daniel Brühl). Davon abgesehen ist es kein Film für Leute, die mit Kunst nichts am Hut haben. Für die andere kleine Zielgruppe ist der Film allerdings ein Hochgenuss. Eine ironische Betrachtung des Kunstbetriebes mit einem liebevollen Einblick in die intersoziale Komponente zwischen Künstler und seinem Werk und der Vermarktung von Kunst. Daneben ist es ein Roadmovie. Beide Männer machen sich auf, Kaminskis Modell und Jugendliebe Therese (Geraldine Chaplin) zu (be) suchen. Die fühlt sich offenbar recht wohl im Ensemble von so viel prominenten Kollegen (Hader, Kurt, Lavant u. a.), wirft aber gleichzeitig mit Alzheimer-Light einen nostalgischen Schatten auf das Geschehen im Sinne von ‘Es ist vorbei! ‘
Für Nicht-Kunstinteressierte gibt es noch die wunderschöne Landschaft der Berge und eine gerade endende Liebesgeschichte mit Elke (Jördis Triebel) und eine nur optional angedeutete mit Kaminskis mystischer Tochter (Amira Casar), die letztlich aber genauso widerspenstig ist wie ihr Vater.
Interessant die Annäherung und die gleichzeitige Abstoßung des alten Malers (Jesper Christensen) und des jungen Zöllner. Beide brauchen einander. Die geniale Romanvorlage von Daniel Kehlmann, der so gekonnt mit der Wirklichkeit und ihrem Schein spielt, lässt Kaminski auch noch blind sein, obwohl man das nie so recht glauben kann. Das interessante an diesem Film ist das Intermezzo von finanziellem Erfolg und die gleichzeitige Ablehnung desselben. Da ist Witz drin, Egoismus stößt auf Eigensinn und findet oft eine humorvolle Lösung.
Gekonnt die mehrmalige Überblendung von der Realität in ein Gemälde und umgekehrt. Der Abspann mit einem Schnelldurchlauf durch die abendländische Kunst, wobei Klassiker animationsmäßig in Bewegung gesetzt werden, ist ein eigenes kleines Kunstwerk für sich.… Mehr anzeigen
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