Der siebte Sohn Kanada, China, Grossbritannien, USA 2013 – 102min.

Filmkritik

Was lange währt, wird endlich gut?

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Im ersten Halbjahr 2012 gedreht, lag Seventh Son ziemlich lange auf Halde. Das ist selten ein gutes Zeichen. Und ja, richtig gut ist dieser Fantasy-Reigen wirklich nicht, das erwartete Zugunglück aber auch nicht. Er versinkt nur in seiner extremen Durchschnittlichkeit.

Hexenjäger Gregory (Jeff Bridges) verliert im Kampf gegen die Hexenkönigin Malkin (Julianne Moore) seinen Lehrling. Ein neuer muss her: der siebte Sohn eines siebten Sohns. Gregory bildet Tom (Ben Barnes) aus, viel Zeit bleibt ihm aber nicht, denn es sind nur noch wenige Tage bis zum vollen Blutmond. Vorher muss Malkin vernichtet werden, da sie sonst zu mächtig wird. Doch der Weg zu ihrer Festung ist nicht nur beschwerlich, sondern wird auch von zahlreichen Gefahren heimgesucht. Hilfe erhält Tom jedoch von der jungen Hexe Alice, die ihm zeigt, dass nicht alle Hexen böse sein müssen. Aber Gregory warnt seinen Schüler, seinem Herz zu misstrauen.

Der kurz geratene Film erinnert in mehr als einer Hinsicht an Hansel & Gretel: Witch Hunters. Eigentlich hätte es ja umgekehrt sein sollen, aber die Romanverfilmung ließ sich eben zu lange Zeit. Aber auch ohne diesen direkten Vergleich schneidet Seventh Son nicht wirklich gut ab. Er ist zu sehr ein Malen-nach-Zahlen-Film, dem einfach jedweder Esprit abgeht.

Sicherlich ist es amüsant, dem griesgrämigen Jeff Bridges zuzusehen, derartige Rollen hat er in den letzten Jahren aber schon häufiger gespielt. Überraschend ist das nicht. Die übrigen Figuren handeln streng nach Schema, eine emotionale Reise ist allenfalls in Ansätzen erkennbar, eine Entwicklung allenfalls behauptet. Selbst die Grundidee eines jungen Mannes, der zum Hexenjäger ausgebildet wird, bleibt blass und farblos. Denn echte Ausbildung gibt es nicht. Ebenso wenig wie eine Erklärung, warum man ein siebter Sohn eines siebten Sohns sein muss, um überhaupt zum Hexenjäger werden zu können. Denn weder der Meister noch der Schüler offenbaren irgendwelche besonderen Fähigkeiten.

Da die Story kaum Fett hat, sondern in episodischen Häppchen Meister und Lehrling auf ein Monster nach dem anderen treffen lassen, kommt zumindest keine Langeweile auf. Action gibt es reichlich, wobei sie bisweilen ein bisschen zu hektisch gerät. Das gilt dann auch für die in Massen eingesetzten CGI-Effekte, die mehrheitlich gut aussehen, aber auch ein paar Ausreißer nach unten bieten.

Seventh Son ist durchwachsene Fantasy-Kost, die man so oder ähnlich schon dutzendfach gesehen hat. Gäbe es nicht Jeff Bridges, wenn auch mit wenig überraschender Leistung, dann hätte der Film im Grunde gar nichts zu bieten.

03.05.2024

2

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Kommentare

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holiday88

vor 8 Jahren

Hat meine Erwartungen leider nicht ganz getroffen.. trotzdem ganz nett anzuschauen.


oscon

vor 9 Jahren

Actionreicher Fantasyfilm mit Special Effects vom feinsten!
Jeff Bridges spielt wie gewohnt den griesgrämigen Hexenjäger, der seinen Nachfolger ausbilden muss, um die Hexenkönigin Malkin vor dem Blutmond besiegen zu können.
Schönes Creature Design, schöne Effekte mit schönen Darstellern! Unterhaltsam, mehr nicht!Mehr anzeigen


mailo

vor 9 Jahren

Sehr enteuschend! schon lange nichtmer so einen schlechen Film gesehen!


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