Avengers: Age of Ultron USA 2015 – 141min.
Filmkritik
Actionfeuerwerk mit ernsten Zwischentönen
Das Marvel Cinematic Universe wächst weiter an. Nachdem im letzten Sommer der abgedreht-charmante Scifi-Streifen Guardians of the Galaxy das Publikum verblüffte, steht nun das zweite Zusammentreffen diverser Superhelden vor der Tür. Ein technisch bestechender Actionspaß, der dem ersten Avengers-Film in jedem Fall das Wasser reichen kann und darüber hinaus einige neue Wege beschreitet.
Seit die Geheimorganisation S.H.I.E.L.D. zusammengebrochen ist, operieren die Avengers auf eigene Rechnung, wobei der nicht selten selbstverliebte Milliardär Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey Jr.) die Superheldentruppe finanziert. Als er auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz ein bahnbrechendes Experiment durchführt, erweckt er den allwissenden Superroboter Ultron (Originalstimme: James Spader) zum Leben. Ein hochgradig vernetztes Maschinenwesen, das eigentlich den Frieden auf der Erde sichern soll, allerdings glaubt, dass es dafür die Menschheit auslöschen müsse. Gemeinsam mit seinen schlagkräftigen Weggefährten rund um Steve Rogers alias Captain America (Chris Evans) will Stark die neuerliche Bedrohung abwenden.
Ähnlich wie in The Avengers aus dem Jahr 2012 stellt Regisseur und Drehbuchautor Joss Whedon auch in der Fortsetzung sein Talent für krachend-opulentes, kurzweiliges Blockbuster-Kino unter Beweis. Schon die Prologsequenz, bei der alle Mitglieder des Superheldenteams auftauchen, hat es in sich, bietet letztlich aber nur einen kleinen Vorgeschmack auf die noch kommenden, manchmal geradezu ausufernden Actionkaskaden, die durch trockene Sprüche und kleine Scharmützel aufgelockert werden. Was freilich auch für Ruhepausen gilt, in denen sich die eigenwilligen Protagonisten mehr als einmal hochnehmen.
Gleichzeitig fällt auf, dass Avengers: Age of Ultron seinen Vorgänger in puncto Ernsthaftigkeit deutlich übertrifft. Standen dort Witz und Verspieltheit klar im Vordergrund, wirft Whedon nun einen mitunter kritischen Blick auf das Selbstverständnis seiner Helden und ihre inneren Dämonen. Während Ultron das häufig brachiale Vorgehen der Avengers zur Sprache bringt, legt die neu eingeführte Wanda Maximoff (Elizabeth Olsen) mehrmals Zweifel, Ängste und verdrängte Traumata offen, wenn sie in die Gedankenwelt von Iron Man & Co. eintaucht. Momente, in denen die Comic-Adaption in düstere Horrorfilmbereiche vordringt, ihre Hauptfiguren als erstaunlich verletzliche Wesen zeigt und damit charakterliche Tiefe demonstriert. Auch wenn Whedon diese Perspektive auf der Zielgeraden mehr und mehr außen vor lässt, bereichert sie das bildgewaltige Spektakel ungemein.
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Kommentare
"Avengers: Age of Ultron" kommt zwar nicht ganz an seinen sehr starken Vorgänger heran, ist aber für Marvel Fans dennoch ein Hochgenuss. Es macht einfach nur Spass zuzusehen, wie die Helden des "MCU" Seite an Seite kämpfen und sich dabei mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten unterstützen. Jeder Avenger erhält in diesem Film eine kleine Nebengeschichte, dennoch liegt der Fokus stets auf der spannenden Hauptstory. Ausserdem gibt es viele kleine Anspielungen auf andere Marvel Filme oder Serien. Aber auch für die wenigeren grossen Genre-Fans hat der Film einiges zu bieten, denn die Action und Optik sind sehr hochwertig, was bei einem Budget von fast 2 Millionen Dollar pro Filmminute auch kein Wunder ist.
8.5/10… Mehr anzeigen
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