The Last Face USA 2016 – 131min.
Filmkritik
The Last Face
Zum ersten Mal überhaupt im diesjährigen Cannes-Wettbewerb tritt in Sean Penns neuer Regiearbeit The Last Face das Politische – das sich in anderen Filmen hier bislang vor allem im Privaten ausdrückte – offensiv in den Vordergrund.
Doch Grund zum Jubeln war das nicht. Denn Penn (dessen Into the Wild bereits neun Jahre zurückliegt) nutzt die fürchterlichen Konflikte, die in den letzten 15 Jahren den afrikanischen Kontinent erschütterten, lediglich als Hintergrund für eine pathetische Liebesgeschichte zwischen zwei – natürlich weißen – Ärzten im Dienste der Entwicklungshilfe. Schlimmer noch: Penn erzählt vollkommen uninspiriert auf verschiedenen Zeitebenen mittels Off-Kommentaren, dauernden Zeitlupen und omnipräsenter Afrika-Kitsch-Musik von Hans Zimmer. Charlize Theron und Javier Bardem stehen dem hilflos gegenüber – und das Publikum bleibt fassungslos zurück. Ohne Frage der Tiefpunkt im Rennen um die Goldene Palme 2016.
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