The Last Witch Hunter USA 2015 – 106min.

Filmkritik

Vin Diesel bittet zum Hexentanz

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Eine Geschichte, die mehr als 800 Jahre umspannt, Vin Diesel als unsterblicher Hexenjäger und haufenweise Spezialeffekte – aus diesen Zutaten mischt Breck Eisner (The Crazies) einen schmalspurigen Fantasy-Actioner zusammen, der selbst Genrefans nicht richtig zufriedenstellen dürfte.

Im tiefsten Mittelalter bringt der unerschrockene Kaulder (Vin Diesel) eine Hexenkönigin (Julie Engelbrecht) zu Fall, die die Menschheit auslöschen will. Kurz vor ihrem Tod belegt sie ihn mit einem Unsterblichkeitsfluch, dem der tapfere Krieger nicht entkommen kann. Bis in die heutige Zeit hinein verdingt sich Kaulder als Hexenjäger, überwacht im Auftrag der geheimen Bruderschaft Axe and Cross die auf der Erde lebenden Zauberwesen und nimmt böse Exemplare gefangen. Beratend zur Seite steht ihm ein erfahrener Priester, der 36. Dolan (Michael Caine), der seine Verantwortung in Kürze auf einen jüngeren Geistlichen, den 37. Dolan (unterfordert: Elijah Wood), übertragen will. Als der alte Mann an seinem letzten Arbeitstag einem Mordanschlag zum Opfer fällt, entdeckt Kaulder Spuren schwarzer Magie und nimmt mit seinem neuen Verbündeten und der guten Hexe Chloe (Rose Leslie) den Kampf gegen finstere Mächte auf.

Auch wenn The Last Witch Hunter bemüht ist, ein spannendes mythologisches Universum zu kreieren, schlägt der von Vin Diesel mitproduzierte Film in eine ähnliche Kerbe wie das enttäuschende Fantasy-Spektakel I, Frankenstein. Statt einer Auseinandersetzung von epischer Größe erwartet den Zuschauer eine Geschichte, die in vielen Momenten klein und belanglos erscheint. Nicht zuletzt, weil die angeblich dem Untergang geweihte Menschheit im Verlauf der Handlung fast keine Rolle spielt.

Nach einem grimmigen Mittelaltereinstieg, der Kaulders tragische Verfassung als unsterblicher Jäger etabliert, schaltet Regisseur Breck Eisner zunächst einige Gänge zurück, um die Hintergründe des jahrhundertelangen Hexenkampfes zu erläutern. Richtig Fahrt aufnehmen will der Plot danach allerdings nicht. Vielmehr stapft der Protagonist von einer Anlaufstelle zur nächsten, stellt gelegentlich sein detektivisches Gespür unter Beweis, was unfreiwillige Komik mit sich bringt, und zieht, wenn nötig, andere Saiten auf – wobei die Actionszenen nie sonderlich beeindruckend geraten.

Ab und an erlaubt sich der Film ironische Einschübe, wirkt im Gesamtüberblick aber düster und ernst, da er die meiste Zeit an schummrigen Schauplätzen spielt, die leider nur wenig Atmosphäre verströmen. Ein Grund dafür sind die mittelprächtigen Effekte, denen man ihre Herkunft aus dem Rechner oft deutlich ansehen kann.

16.04.2024

2

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Kommentare

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anastasiar

vor 8 Jahren

nicht schlecht


matro

vor 9 Jahren

Ich fand ihn mittelmass, meine Frau fand ihn gut


banismi

vor 9 Jahren

leider versprach der trailer und der ganze werberummel mehr als der film schlussendlich zu bieten hatte.


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