All Eyez on Me USA 2017 – 140min.

Filmkritik

Fünf Jahre zur Unsterblichkeit

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

All Eyez on me widmet sich dem Leben von 2Pac, einem der erfolgreichsten Rapper aller Zeiten. Der Film zeichnet ein exaktes Bild vor allem von seinen letzten Lebensjahren. Er profitiert von den starken Darstellern und dem klugen Musikeinsatz.Tupac Shakur (Demetrius Shipp Jr.) wächst in den 70er- und 80er-Jahren in New York auf. Nach seinem Umzug an die US-Westküste gerät er ab 1988 häufiger mit dem Gesetz in Konflikt. Drogen werden in seinem Leben immer wichtiger – aber auch die Musik. Als 2Pac entwickelt er sich in wenigen Jahren zu einem der einflussreichsten Rap-Musiker der Geschichte. Gleichzeitig spielt er eine Hauptrolle im Konflikt zwischen den Rappern der Ost- und Westküste. Dieser Streit gipfelt im September 1996 in seiner Ermordung.All Eyez on me ist benannt nach dem gleichnamigen, erfolgreichsten Album des Rappers, das 1996 erschien. Der Regisseur des Films, Benny Boom, besetzte mit Demetrius Shipp Jr. einen noch unbekannten Darsteller in der Hauptrolle. Der Film entstand von Dezember 2015 bis April 2016 in Atlanta und Las Vegas. All Eyez on me ist das erste Biopic über den legendären Rapper, nachdem Anfang der 00er-Jahre bereits zwei Kino-Dokus entstanden.Der Film widmet sich chronologisch dem Leben 2Pacs, der bis heute 70 Millionen Platten verkauft hat. Regisseur Boom legt seinen Schwerpunkt in dem 130-minütigen Film dabei deutlich auf dessen letzte fünf Lebensjahre. Jene Zeit, in der Shakur in den Rap-Olymp aufstieg – aber auch immer tiefer in den Streit zwischen Künstlern der Ost- und Westküste gezogen wurde. All das schildert Boom akribisch genau und ausführlich, ohne wichtige (berufliche wie private) Ereignisse auszulassen. Zudem treten alle relevanten Personen, die im Leben 2Pacs eine Rolle gespielt haben, im Film auf. Erstaunlich sind die optischen Ähnlichkeiten, die die Schauspieler mit ihren Filmfiguren (von Snoop Dogg bis zu The Notorious B.I.G.) aufweisen. Hauptdarsteller Demetrius Shipp Jr., der eine kraftvolle Performance zeigt, ist 2Pac fast wie aus dem Gesicht geschnitten. Und: er kommt dem Original in Sachen Körpersprache, Diktion und Mimik verblüffend nahe. Dies zeigt sich auch in jenen Szenen, die die Entstehung ikonografischer Video-Clips, Fotos und Alben-Cover nachstellen. Boom beweist weiterhin ein gutes Händchen bei der Auswahl der 2Pac-Songs (z.B. „California Love“, „How do U want it“), die er an dramaturgisch sinnvollen, ausgewählten Stellen platziert. Schade hingegen ist, dass der Film der Kindheit und Jugend des späteren Weltstars zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Und ebenso die Frage danach, welche Musik und Künstler eigentlich 2Pac selbst inspiriert und beeinflusst haben, bleibt leider weitestgehend unbeantwortet.

20.02.2024

4

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Kommentare

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tuvock

vor 7 Jahren

Ein bisschen lange dauert der Film schon, 139 Minuten, hat 40 Mille gekostet und ich kann mir vorstellen wieso der Film nicht mehr als knapp das Produktionsbudget in Amerika eingespielt hat. Ich glaube dass einfach Filme über Hipp Hopp Stars zu wenig ziehen. Die Musikszene ist ja so was von groß aber Rapp, ich weiß nicht. Nun ich muß sagen mir hat der Film letztendlich gut gefallen, ich bin zwar kein Fan der Musikrichtung aber der Film ist nicht übel. Sicher ist „8 Mile“ damals über den Rapper besser gewesen aber der hier war auch nicht schlecht. Und wieso vergleiche ich die? Weil es eine gleiche Musikrichtung ist. Obszön, ordinär, oft frauenfeindlich und irgendwie, ich weiß nicht, irgendwie ein Musik Biopic dass sehr gut recherchiert ist. Der Titel bezieht sich auf ein Album von Tupac.

Es war sein 4. Album von 4. Der Umstand seines Todes ist noch immer unklar und in der Szene rätselt man über den Star der mit seinem Logo 2Pac sehr viel für Furore gesorgt hat. Unglaublich dass er 75 Millionen Platten weltweit verkauft und noch nach seinem Tod hinaus noch einiges an Archivmaterial auch verkaufen hat lassen. Natürlich sah Tupac in Echt anders aus als der Schauspieler, aber eine kleine gewisse Ähnlichkeit ist da.

Wie im Film ist er als Lesane Parish Crooks in East Harlem im New Yorker Stadtbezirk Manhattan geboren und hatte eine Schwester. Sekyiwa Shakur hieß die Dame und ich frage mich immer, wie kommen die Typen da auf so komische Vornamen? Naja egal. Was im Film zu kurz kam, sein Vater, ein ehemaliges Black-Panther-Mitglied, lernte er als Erwachsener kennen, da hätte ich schon gerne mehr gesehen ja auch über die Bewegung, obwohl es eh einen Film darüber gibt.

Was auch irgendwie interessant war, er belegte Kurse in Literatur und Ballett, las viel und spielte Theater in einigen Spelunken, aber da sah man wenig von seiner Kindheit und seinem Lernen was auch schade ist, viel mehr sah man aus einer Knast Zeit, seinen Schimpftiraden, den Drogen und allem was eigentlich negativ ist.

In Baltimore aufgewachsen, in San Francisco groß geworden, glücklich nur als Kind, später nicht mehr so, das sah man auch nicht, ich hätte gerne die seelischen Konflikten, die Streitigkeiten mit seiner Mutter, die Kinderjahre gesehen, viel lieber oft als das Ganze Gangster Rapp Zeug, dass hängt mir irgendwie zum Hals raus, das Ganze Schimpfen fluchen und die ganze Gossensprache, die hat man eh schon gesehen aber das man hier die Chance auf ein großes Biopic eines großen Künstlers dieser Szene verpasst hat, muß ich schon ein bisschen gest3ehen.

Eingeschlagen hat er damals mit seinem ersten Album 2Pacalypse Now. Und das war deswegen ein Erfolg weil es in dieser Hinsicht neu war. Und zwar weil es sehr wie in seinen andere Albums um Themen wie, Armut, Rassismus, Polizeibrutalität und ähnliche Aspekte in Ghettos geht.

Auch was nicht so groß rüberkam ist dass er ein Sorgentelefon für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche eingerichtet hat, da hätte ich gerne mehr davon gesehen wie das auch sich auswirkt aber das ist halt nicht ihm Film gewesen was auch schade ist. Tja, jedenfalls nach dem Boxkampf von Mike Tyson gab es eine Streiterei mit Orlando Anderson, einem Gangmitglied der Southside Crips, die ja eine bekannte Bande ist in Los Angeles.

Er wurde damals angeschossen, kam in den Knast, 4 Jahre wurden zu 11 Monaten, er wurde angezeigt wegen sexueller Belästigung was er immer dementiert hatte. Es gibt noch einen Film der über diese Szene berichtet, Notorious B.I.G., ein guter Film muss ich sagen, und mit dem hat er ja gestritten und daraus ist bis heute ein ganz berühmter Beef entstanden, eine aggressive Auseinandersetzung zwischen zwei Rappern und da geht es eigentlich dass man den anderen Dissen tut so gut man das kann, und das kann auch im Streit enden.

Der als Christopher George Latore Wallace geborene B.I.G. ist auch 1997 gestorben, ja auch da gab es wie gesagt damals einen guten Film.

Viele Jahre danach ist er berühmt geworden, Der Rolling Stone listete 2Pac auf Rang 86 der 100 größten Musiker aller Zeiten und das will was heißen. Nummer 1 ist Beatles übrigens. Über ihn kann man viel erzählen. Seine Zeit als berühmter Rap Künstler verläuft jedoch auch nicht ohne Zwischenfälle. Unter anderem werden seine Anzeige wegen sexueller Belästigung und anschließende einjährige Haftstrafe thematisiert. Auch die Mitgliedschaft beim Label Death Row Records und der Rap Gruppe Outlawz finden einen Platz im Film. Das Leben von Tupac endet 1996 durch einen bis heute nicht vollständig geklärten Mord in Las Vegas, welcher womöglich mit der East Coast vs. West Coast-Fehde zusammenhängt.

Ja es hat viel gegeben was sich in Echt auch so abgespielt hat, leider hat der Film viel zu wenig Gas gegeben. Am Anfang ein Interview, dann viele Gespräche, dann die Gossensprache, nun er hat viele gute Ambitionen aber leider ist er nicht so super wie man sich das vorstellt. Die echte Jada Pinkett Smith, die im Film von wem anders dargestellt wurde, meinte, dass der Film und die Realität anders ist.

Die 2 waren ja enge Freunde. Wer sich jetzt mit der Musik auseinandersetzen will, es gibt noch so einen Film, und zwar das Biopic „Straight Outta Compton“ und der ist der Beste dieser Art. Eigenartig ist das B.I.G. der zuerst der Freund von Tupac war, dann der Feind wurde jedenfalls meine Güte wie dick manche Menschen werden können, das ist schon Kunst.

Jedenfalls im Film kann ich kritisieren eigentlich dass es wenig gibt was den Menschen zeigt, dahinter, also das Innere, das was sich da abspielt, das hat mir irgendwie gefehlt, das hätte man besser machen können. Es gab zwar viel über die Stars zu sehen aber dauernd Knast, Gossensprache, ja so super ist der Film nicht. Leider es hat einiges gefehlt und es gibt sehr wohl Rap Filme die besser sind. Am Ende von Film kommen wieder große epische Gefühle auf, aber wie gesagt das ist nicht das einzig was den Film gut macht aber einer der wenigen Dinge die den Film gut machen, und ja da hätte man wirklich mehr machen können.

Im Großen und Ganzen ein guter Film aber leider zu seelenlos darum gebe ich nur leider sehr wenige, 79 von 100 Punkten.Mehr anzeigen


thomasmarkus

vor 7 Jahren

Bedrückend der US-amerikanische Strafvollzug, die Gewalt seitens des Staates auch, oder des "Richters"... Im Parallelfilm (vor Jahren) zu California(Rap) war der Beginn ja auch schon fast ein Kriegsfilm...


Lolipop

vor 7 Jahren

Es ist KEIN Dokumentarfilm! Es ist ein Spielfilm, welcher für's Kino gemacht wurde. Der Film richtet sich vollkommen an die gewünschte Zielgruppe, weckt die Gefühle von früher und lässt einen richtig in den Bann ziehen. Mir hat der Film daher sehr gut gefallen. Nochmals, es ist keine Dokumentation, es ist ein Kinofilm!Mehr anzeigen


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