Un profil pour deux Belgien, Frankreich, Deutschland 2016 – 99min.
Filmkritik
Online-Dating auf Abwegen
Pierre (Pierre Richard) ist Witwer, lebt zurückgezogen und mag keine Veränderungen. Um den alten Herrn zurück ins Leben zu schubsen, sorgt seine Tochter dafür, dass Alex, ein junger Mann, ihn mit der fabelhaften Welt des Internets vertraut macht. Bald stolpert er über ein Dating-Portal und verabredet sich mit der jungen Flora. Allerdings benutzt er das Portraitbild von Alex – und der von der jungen Frau verzauberte Pierre sitzt in der Zwickmühle: Er setzt alles daran, Alex an seiner statt zu dem Rendezvous zu schicken… Altstar Pierre Richard brilliert wie gewohnt, macht die fade Geschichte von Un profil pour deux aber trotzdem nicht zur überzeugenden Komödie.
Obwohl sich Un profil pour deux wie eine simple romantische Komödie präsentiert, gibt es im Film nicht wirklich viel Komisches oder Romantisches. Mit seinen Parallelen zu Cyrano de Bergerac entpuppt sich diese Geschichte voller Lügen und Verwechslungen von Stéphane Robelin (Und wenn wir alle zusammenziehen?, ebenfalls mit Pierre Richard) eher beschwerlich und merkwürdig als charmant und unterhaltsam. Die Schuld liegt bei zwei misslungenen männlichen Charakteren und einem holprigen Szenario, das Gefallen findet an einer Abfolge von Szenen und Dialogen, die man schon gesehen und gehört hat. Eine schwierige Ausgangslage für die Darsteller, diesem faden Film ein wenig Leben und Frische zu verleihen – geschafft hat das lediglich Pierre Richard, der im Vergleich zu Yaniss Lespert und Fanny Valette ohne Überraschung obenauf schwimmt. Un profil pour deux ist damit ein eher hüllenloser Film, den man sich ansehen kann – aber nicht muss.
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